Einleitung

Der Mitsubishi Eclipse Cross, ursprünglich ein sportliches Coupé, präsentiert sich heute als kompaktes SUV mit eigenständiger coupéhafter Linienführung. Er positioniert sich zwischen dem kleineren ASX und dem größeren Outlander. Besonders attraktiv ist er seit dem Facelift 2021 auch als Plug-in-Hybrid (PHEV), der die Vorteile eines SUV mit einem umweltfreundlicheren Antrieb kombiniert. Mitsubishi bietet sowohl Benzin- als auch Hybridvarianten an und hebt sich mit einer Fünf-Jahres-Garantie von vielen Wettbewerbern ab. Das Modell zeichnet sich durch ein hohes Ausstattungsniveau aus, das den Alltag erleichtern soll.

Design & Verarbeitung

Das Äußere des Eclipse Cross ist mit seiner „Dynamic Shield“-Front, den muskulösen Radläufen und der stark ansteigenden, coupéhaften Seitenlinie polarisierend, aber unverwechselbar. Das Facelift 2021 beseitigte die ursprüngliche zweigeteilte Heckscheibe, was zu einem harmonischeren und übersichtlicheren Heck führte. Die Verarbeitung im Allgemeinen wird als gut bewertet, auch wenn einige Abstriche bei der Materialqualität gemacht werden müssen. Im Innenraum trifft man auf einen „wilden Materialmix“ aus Klavierlack, Karbonfaser-Look, genopptem Hartplastik, Aluminiumeinfassungen und Kunstlederbezügen, wobei großflächige Kunststoffe selten unterschäumt sind. Dies hätte hochwertiger gestaltet werden können.

Innenraum & Komfort

Der Einstieg in den Eclipse Cross ist bequem, auch wenn sich größere Personen minimal bücken müssen. Fahrer und Passagiere finden vorn viel Platz, selbst großgewachsene Fahrer mit 1,90 Meter finden eine bequeme Sitzposition. Die Sitze sind ausreichend konturiert, aber etwas kurz. Im Fond wird es spürbar enger, insbesondere für die Knie. Ein großer Pluspunkt ist die um 20 Zentimeter verschiebbare Rückbank mit achtstufig neigbarer Lehne. Dies ermöglicht entweder Oberklasse-Beinfreiheit oder eine Vergrößerung des Kofferraumvolumens.

Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 359 Litern (PHEV) bzw. 378 Litern (Benziner) unter der Abdeckung und bis zu 1108 bzw. 1159 Litern bei umgeklappter Rückbank mit ebenem Ladeboden (dank doppeltem Ladeboden). Das ist praktikabel, aber in aufrechteren SUVs der gleichen Klasse (z.B. Kia Sportage, Skoda Karoq) ist mehr Ladevolumen vorhanden. Ein Staufach unter dem Kofferraumboden bietet Platz für Kleinkram und Ladekabel. Als Nachteile werden eine hohe Ladekante und die zum Teil wenig konturierten Sitze genannt. Das Fahrwerk ist eher komfortabel abgestimmt und bügelt Unebenheiten gut aus.

Infotainmentsystem

Das Infotainmentsystem wird kontrovers beurteilt. Es ist zwar zeitgemäß mit einem 7- oder 8-Zoll-Touchscreen ausgestattet, die Bedienlogik und Reaktionszeit hinken jedoch der Konkurrenz spürbar hinterher. Die Menüstruktur kann unübersichtlich sein, und einige Einstellungen erfordern Wechsel zwischen Hauptbildschirm und Kombiinstrument, was einen Eingewöhnungsaufwand bedeutet. Positiv hingegen ist die Beibehaltung physischer Knöpfe und Drehregler für Lautstärke und Klimatisierung, die eine intuitive und sichere Bedienung während der Fahrt ermöglichen. Smartphone-Integration via Android Auto und Apple CarPlay ist vorhanden.

Antrieb & Fahrverhalten

Der Mitsubishi Eclipse Cross ist mit verschiedenen Antriebsoptionen erhältlich. Zu Beginn gab es einen 1,5-Liter-Turbobenziner mit 163 PS und 250 Nm, wahlweise mit manuellem 6-Gang-Getriebe oder CVT-Automatik. Die CVT-Automatik kann bei Vollgas zu einem aufheulenden Geräusch führen. Der 2,2-Liter-Diesel mit 148 PS und 388 Nm, stets mit 8-Gang-Automatik und Allrad, eignet sich besser für Langstreckenfahrten.

Der primäre Fokus liegt jedoch auf dem Plug-in-Hybrid (PHEV)-Antrieb. Dieser besteht aus einem 2,4-Liter-Atkinson-Benziner (98 PS) und zwei Elektromotoren (60 kW/82 PS vorn, 70 kW/95 PS hinten), die eine Systemleistung von 188 PS ergeben. Das System arbeitet ausgefeilt und wählt je nach Fahrsituation den effizientesten Modus. Anfahren und Fahren bei geringen bis mittleren Geschwindigkeiten erfolgen rein elektrisch. Erst bei höherem Leistungsbedarf oder leerer Batterie schaltet sich der Verbrenner unmerklich zu, dient primär als Generator für die E-Motoren oder treibt ab ca. 65 km/h direkt die Vorderräder an. Das vormals nervtötende Aufheulen des Benzinmotors bei starkem Beschleunigen wurde durch eine Drehzahlbegrenzung auf 3600 U/min deutlich reduziert.

Die Fahrleistungen sind ausreichend, der Sprint auf 100 km/h dauert 10,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 162 km/h abgeregelt. Für Autobahnfahrten bei höherem Tempo kann der Hybrid angestrengt wirken. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, die Lenkung leichtgängig, aber wenig gefühlvoll und nicht auf Sportlichkeit ausgelegt. Das hohe Leergewicht von knapp zwei Tonnen (PHEV) beeinträchtigt die Fahrdynamik und führt zu einem eher trägen Handling, jedoch bietet der elektrische Allradantrieb gute Stabilität auf rutschigem Untergrund. Das System ermöglicht auch „One-Pedal-Driving“ durch Rekuperation und bietet fünf Rekuperationsstufen plus einen Segelmodus (B0).

Verbrauch & Unterhalt

Der Verbrauch variiert stark nach Antriebsart und Fahrweise. Der 1,5-Liter-Benziner kann in der Praxis bis zu zwei Liter über den Herstellerangaben von 6,7-7,0 Litern liegen. Der Diesel ist verbrauchsgünstiger.

Beim Plug-in-Hybrid ist Sparsamkeit stark von der konsequenten Ladung der Batterie abhängig. Die elektrische WLTP-Reichweite von 45 Kilometern (im Test bis zu 49km bestätigt) ist in der Praxis, je nach Fahrweise und Nutzung der Klimaanlage, eher bei 30-35 Kilometern anzusiedeln. Der reine Stromverbrauch ist mit 26,9 kWh/100 km (inkl. Ladeverlusten) im ADAC Ecotest recht hoch. Fährt man im Hybridmodus mit leerer Batterie, liegt der Praxisverbrauch bei durchschnittlich 7,6 Litern Super pro 100 km (ADAC) oder 8,3 Litern (AMS). Eine kombinierte CO2-Bilanz (Well-to-Wheel) beträgt 181 g/km.

Ladezeiten des PHEV: An einer herkömmlichen Haushaltssteckdose (2,3 kW) dauert eine Vollladung etwa sechs Stunden, an einer Wallbox (3,7 kW) etwa vier Stunden. Innovativ ist der CHAdeMO-Schnellladeanschluss, über den die Batterie in etwa 25 Minuten zu 80 Prozent geladen werden kann. Die restlichen 20 Prozent nehmen weitere 30 Minuten in Anspruch.

Die Unterhaltskosten für den Eclipse Cross, insbesondere den Plug-in-Hybrid, werden als recht hoch beschrieben, was sich in Versicherung und potenziellen Reparaturkosten für teure Komponenten wie die Hochvoltbatterie widerspiegelt.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Der Mitsubishi Eclipse Cross schnitt im Euro NCAP-Crashtest mit der Maximalwertung von fünf Sternen ab, was eine hohe passive Sicherheit attestiert. Bereits die Basisausstattung bietet ein umfassendes Sicherheitspaket, darunter sieben Airbags, ESP, Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Fernlichtassistent, Licht- und Regensensor sowie ein Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung.

Höhere Ausstattungslinien wie „Plus“ und „Top“ erweitern das Angebot erheblich. So entschärft die serienmäßige Rückfahrkamera ab „Plus“ die schlechte Rundumsicht nach hinten. Das „Top“-Modell bietet zudem ein 360-Grad-Rundumsichtsystem, Bi-LED-Scheinwerfer, einen automatischen Abstandsregeltempomat, Toter-Winkel-Assistenten und einen Ausparkassistenten. Die Bremswege sind mit 35,6 bis 37,0 Metern aus 100 km/h als leicht unterdurchschnittlich bis gut zu bewerten. Allerdings sind viele fortschrittliche Assistenzsysteme nur in den höchsten Ausstattungsvarianten verfügbar. Ein eCall-System ist nicht erhältlich.

Fazit

Der Mitsubishi Eclipse Cross präsentiert sich als solides Kompakt-SUV, das besonders als Plug-in-Hybrid ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Er überzeugt mit einem guten Platzangebot vorn und variabler Rückbank, einer umfangreichen Serienausstattung und der Mitsubishi-typischen 5-Jahres-Garantie auf das Fahrzeug und 8 Jahre auf die HV-Batterie. Der ausgereifte Plug-in-Hybrid-Antrieb arbeitet harmonisch und bietet bei konsequenter Nutzung der Lademöglichkeiten eine alltagstaugliche elektrische Reichweite sowie einen effizienten Allradantrieb.

Abstriche müssen bei der schlechten Rundumsicht, der Qualität einiger Innenraummaterialien und dem nicht mehr zeitgemäßen Infotainmentsystem gemacht werden. Zudem sind die realen Verbrauchswerte des Hybrids ohne regelmäßiges Laden deutlich höher als die Prospektangaben, und die Unterhaltskosten sollte man nicht unterschätzen. Dennoch ist der Eclipse Cross, insbesondere als preislich attraktiver Plug-in-Hybrid Restbestand, eine interessante Wahl für Käufer, die Wert auf viel Ausstattung, Allradfähigkeit und einen komfortorientierten Antrieb legen.