Einleitung Der Mazda CX-60 markiert Mazdas Aufstieg in das Midsize-Premium-SUV-Segment in Europa. Länger als der CX-5, positioniert er sich direkt über diesem Modell und zielt auf Konkurrenten wie den BMW X3 oder den Mercedes GLC ab. Erstmals bietet Mazda in diesem Modell einen Plug-in-Hybridantrieb an, ergänzt durch neu entwickelte Reihensechszylinder-Dieselmotoren.
Design & Verarbeitung Der Mazda CX-60 präsentiert sich imposant und selbstbewusst, ganz im Sinne der Kodo-Designphilosophie. Eine lange Motorhaube und der markentypische Kühlergrill prägen die Front, während schmale Heckleuchten das stimmige Gesamtbild abrunden. Optisch wirkt er edel und vermittelt einen klaren Premium-Anspruch. Im Innenraum setzt sich dieser Eindruck fort: Hochwertige Materialien wie Leder, Echtholz- und Aluminiumapplikationen sowie weich aufgeschäumte Kunststoffe schmeicheln Augen und Händen. Die Verarbeitung ist gediegen, und Details wie durchgehende Linien auf der Instrumententafel schaffen optisch zusätzliche Geräumigkeit. Das Digitalcockpit ist modern, aber klassisch gestaltet.
Innenraum & Komfort Der CX-60 bietet ein großzügiges Raumangebot für bis zu fünf Passagiere, insbesondere in der Breite und mit ausreichender Kopffreiheit auch für größere Personen (bis 1,90 m im Fond, ohne Panoramadach). Die Vordersitze sind bequem gepolstert, könnten aber für manche mehr Seitenhalt bieten und die Sitzflächen sind als knapp bemessen beschrieben. Die Rückbank ist asymmetrisch teilbar (20:40:20) und in der Neigung verstellbar, allerdings nicht in der Horizontalen verschiebbar. Das Kofferraumvolumen ist mit 570 bis 1.723 Litern sehr ordentlich. Ein Highlight ist das optionale Driver Personalization System mit Gesichtserkennung, das Sitz, Lenkrad und Display automatisch anpasst, jedoch nicht in der Basisversion erhältlich ist. Ursprünglich wurde die Fahrwerksabstimmung kritisiert, insbesondere auf Bodenwellen und Unebenheiten. Mit dem Modelljahr 2025 wurden jedoch gezielte Verbesserungen vorgenommen: Eine überarbeitete Geometrie und Dämpferabstimmung an der Vorderachse sowie weichere Federn und straffere Stoßdämpfer an der Hinterachse sollen das Fahrverhalten kontrollierter und komfortabler machen, Nickbewegungen minimieren und für ein entspannteres Abrollen sorgen.
Infotainmentsystem Mazda bleibt bei seinem bewährten, konservativen Bedienkonzept, was im CX-60 positiv hervorsticht. Statt ausschließlich auf Touch zu setzen, dominieren ein zentraler Dreh-Drück-Steller und klassische Tasten, beispielsweise für die Klimaanlage. Dies ermöglicht eine intuitive und ablenkungsarme Bedienung während der Fahrt. Das Infotainment selbst ist über Apple CarPlay und Android Auto (kabellos und im Vollbildmodus) gut vernetzt, unterstützt durch onlinegestützte SD-Navigation und ein serienmäßiges Head-up-Display in höheren Ausstattungslinien. Kritikpunkte umfassen eine mitunter umständliche Spracheingabe für Navigationsziele oder die Tiefen der Menüs für Rekuperationsmodi. Auch die Geschwindigkeitszeichenerkennung funktioniert nicht immer zuverlässig.
Antrieb & Fahrverhalten Der CX-60 bietet leistungsstarke Antriebsoptionen:
- Plug-in Hybrid (e-Skyactiv PHEV): Mazdas erster PHEV kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (191 PS) mit einem 175 PS Elektromotor zu einer Systemleistung von 327 PS und 500 Nm Drehmoment. Das Fahrzeug beschleunigt in 5,8 bis 6,3 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Rein elektrisch sind bis zu 140 km/h möglich, mit einer realen Reichweite von etwa 53 bis 70 Kilometern. Die 17,8-kWh-Batterie kann zweiphasig mit 7,2 kW in ca. 2 Stunden 20 Minuten geladen werden. Anfängliche Kritikpunkte waren gelegentliche Schaltrucke der Achtgang-Automatik und ein mitunter rauer E-Motor-Sound.
- Reihensechszylinder-Diesel (e-Skyactiv D): Ein 3,3-Liter-Diesel ist in zwei Leistungsstufen (200 PS RWD und 254 PS AWD) erhältlich, jeweils mit Mild-Hybrid-System. Dieser Motor überzeugt durch Laufruhe, kraftvollen Drehmomentaufbau und erstaunliche Effizienz. Der 254-PS-Diesel beschleunigt in 7,4 Sekunden auf 100 km/h. Beide Diesel-Varianten arbeiten mit einer 8-Gang-Automatik.
Das Fahrverhalten wurde mit dem Facelift 2025 maßgeblich verbessert. Die überarbeitete Radaufhängung und Dämpferabstimmung auf beiden Achsen führen zu mehr Fahrstabilität, weniger Nickbewegungen und einem insgesamt ruhigeren, satteren Fahrgefühl. Dennoch kann das ESP in Extremsituationen zu zaghaft eingreifen, was Gegenlenken erfordert. Die Lenkung wurde ebenfalls überarbeitet, fühlt sich direkter an, benötigt aber mit 3,3 Lenkradumdrehungen zwischen den Anschlägen immer noch mehr Lenkweg als viele Konkurrenten.