Einleitung
Der Ford GT ist weit mehr als ein Supersportwagen; er ist die Reinkarnation einer Legende, die einst Ferrari in Le Mans herausforderte. Die dritte Generation des GT ist ein kompromissloser Rennwagen für die Straße, streng limitiert auf 1350 Exemplare bis Ende 2022 und ein begehrtes Sammlerstück, dessen Marktwert oft siebenstellig ist. Der Basispreis liegt zwischen 540.000 und 550.000 Euro, kann mit Optionen aber schnell 600.000 Euro erreichen. Ford wählt seine Kunden sorgfältig aus, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug von Liebhabern gefahren wird.
Design & Verarbeitung
Das Design des Ford GT ist direkt vom Le-Mans-Rennwagen abgeleitet und wirkt extrem aerodynamisch und zielgerichtet. Die Karosserie besteht fast vollständig aus Kohlefaser-Verbundstoff. Auffällig sind die erstmals verbauten Flügeltüren, die den Einstieg erleichtern, obwohl der Innenraum sehr beengt ist. Das Cockpit ist extrem reduziert und funktional, ohne unnötigen Schnickschnack. Alle wichtigen Funktionen werden direkt am Lenkrad bedient, was die Konzentration auf das Fahren fördert. Die Verarbeitung, die beim kanadischen Zulieferer Multimatic erfolgt, ist trotz der Kargheit bemerkenswert solide.
Innenraum & Komfort
Der Innenraum des Ford GT gleicht einer Kanzel und bietet wenig Platz. Die Schalensitze sind starr verbaut; stattdessen lässt sich die Pedalerie manuell in Höhe und Tiefe verstellen, ähnlich wie beim Ferrari LaFerrari. Für Personen über 1,85 Meter Körpergröße wird es auf Dauer beengt, insbesondere mit Helm. Die Kopffreiheit ist dann knapp. Trotz der Rennwagen-Auslegung gibt es eine Klimaanlage und sogar zwei Cupholder. Der Kofferraum ist winzig, mit nur elf Litern Volumen eher ein Ablagefach als ein echter Stauraum, was für einen Supersportwagen dieser Kategorie jedoch vernachlässigbar ist.
Infotainmentsystem
Das Infotainmentsystem ist auf das Nötigste beschränkt. Ein großes digitales Display, dominiert vom mittigen Drehzahlmesser, bietet alle relevanten Fahrinformationen. Ein kleines Navi-Display ist ins Armaturenbrett eingelassen und verfügt über eine Rückfahrkamera, was angesichts der bescheidenen Rundumsicht hilfreich ist. Funktionen wie Blinker und Scheibenwischer werden direkt über Tasten am Lenkrad gesteuert, um Ablenkungen zu minimieren. Die digitalen Instrumente passen ihr Design je nach Fahrmodus an.
Antrieb & Fahrverhalten
Angetrieben wird der Ford GT von einem 3,5-Liter-EcoBoost-V6 mit Biturbo-Aufladung, der aus der Großserie stammt (rund 60 Prozent der Motorbauteile teilt er sich mit dem F-150 Raptor). Dieses Aggregat leistet beeindruckende 655 PS und 746 Nm Drehmoment. Die Kraft wird über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterräder geleitet. Mit einem Trockengewicht von nur 1385 kg beschleunigt der GT in atemberaubenden 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 348 km/h.
Das Fahrverhalten ist extrem direkt und fordernd. Die hydraulische Servolenkung reagiert präzise, doch der GT neigt dazu, Spurrillen nachzulaufen, was bei seiner Breite auf Landstraßen anspruchsvoll sein kann. Die Keramikbremsen sind exzellent dosierbar und bieten einen konstanten Druckpunkt. Der Ford GT ist kein Auto für Amateure; er erfordert Respekt und Eingewöhnungszeit, besonders bei kühlen Temperaturen und Semislicks. Das Fahrgefühl kann über fünf Fahrmodi (Wet, Normal, Sport, Track, Highspeed) angepasst werden. Im Sport-Modus fährt der aktive Spoiler ab 113 km/h blitzschnell aus und dient beim starken Bremsen als Airbrake. Der innovative