Einleitung
Der Suzuki Across Plug-in Hybrid ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Suzuki und Toyota. Er basiert technisch auf dem Toyota RAV4 Plug-in Hybrid und teilt sich weitgehend dessen Eigenschaften sowie Produktionsstätte.
Dieses SUV tritt als größtes und stärkstes Modell im Suzuki-Portfolio auf, mit dem Ziel, die CO2-Bilanz der Marke zu verbessern. Er ist ausschließlich als Plug-in-Hybrid erhältlich und positioniert sich im oberen Preissegment bei Suzuki.
Design & Verarbeitung
Äußerlich unterscheidet sich der Across nur durch die Suzuki-Logos, dezent veränderte Frontschürze und schmalere Scheinwerfer vom Toyota RAV4. Es handelt sich hierbei um ein klassisches "Badge-Engineering".
Die Karosserie ist hochgelegt und auf großen Reifen unterwegs, was dem SUV eine dominante Präsenz verleiht. Die Materialien im Cockpit werden als angenehm in Haptik und gut verarbeitet beschrieben. Die Anmutung ist hochwertig.
Innenraum & Komfort
Der Across bietet ein überzeugendes Platzangebot. Sowohl im Fond als auch auf den Vordersitzen gibt es viel Bein- und Kopffreiheit.
Die konturierten Teilledersitze bieten guten Komfort sowie angemessenen Seitenhalt, auch auf längeren Fahrten. Das standardmäßige Kofferraumvolumen beträgt 490 Liter und ist ansprechend. Bei umgeklappten Rücksitzen steigt es auf bis zu 1604 Liter. Die Raumausnutzung wird als gut bewertet, lediglich eine Durchlademöglichkeit fehlt.
Serienmäßige Komfortmerkmale umfassen eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorn und hinten sowie eine Lenkradheizung. Das Innengeräusch ist bei niedrigen Geschwindigkeiten gering, bei höheren Autobahngeschwindigkeiten kann es jedoch lauter werden.
Infotainmentsystem
Das Interieur verfügt über ein teildigitales Cockpit und ein tastenreiches Multifunktionslenkrad. Ein 9-Zoll-Touchscreen ist serienmäßig an Bord und unterstützt Apple CarPlay sowie Android Auto.
Ein signifikanter Nachteil, der von Testern mehrfach hervorgehoben wird, ist das Fehlen einer integrierten Navigationsfunktion und Online-Diensten, obwohl ein Touchscreen vorhanden ist.
Antrieb & Fahrverhalten
Der Suzuki Across wird ausschließlich als Plug-in-Hybrid angeboten. Das System kombiniert einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (136 kW/185 PS) mit zwei Elektromotoren (Vorderachse 134 kW/182 PS, Hinterachse 40 kW/54 PS).
Die Systemleistung beträgt beeindruckende 225 kW (306 PS). Dies ermöglicht eine schnelle Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,0 bis 6,1 Sekunden, was für ein SUV dieser Größe sehr flott ist. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h, rein elektrisch sind bis zu 135 km/h möglich.
Das Fahrzeug verfügt über Allradantrieb ("E-FOUR") und bietet vier Fahrmodi: EV (rein elektrisch), Auto-EV/Hybrid (Benziner wird bedarfsabhängig zugeschaltet) und Batterielademodus. Das Fahrwerk wird als verbindlich-straff, aber dennoch komfortabel beschrieben. Die präzise Lenkung ermöglicht spontane Kurswechsel.
Kritikpunkte gibt es bei den Fahreigenschaften: Der Bremsweg ist mit rund 40 bis 42,2 Metern aus 100 km/h deutlich zu lang und entspricht nicht dem modernen Standard. Schwächen zeigen sich auch im ADAC Ausweichtest, wozu die serienmäßigen Ganzjahresreifen beitragen könnten. Im Gelände erhöht der Allradantrieb mit speziellen Offroad-Programmen und elektronischen Differentialsperren die Traktion.
Verbrauch & Unterhalt
Die rein elektrische Reichweite nach WLTP beträgt 75 km. Im ADAC Ecotest wurden realistische 55 km erreicht, im Alltag sind über 50 km oder in der Stadt sogar fast doppelt so viel möglich. Der kombinierte Normverbrauch wird mit 1,0 bis 1,2 Litern Super pro 100 km angegeben, der CO2-Ausstoß mit 22 g/km. Diese Werte sind stark theoriebasiert und hängen maßgeblich von der regelmäßigen Ladung ab.
Der elektrische Verbrauch (inklusive Ladeverluste) liegt bei 16,6 bis 24,3 kWh/100 km. Bei leerer Batterie liegt der Kraftstoffverbrauch im Hybrid-Modus bei durchschnittlich 6,6 bis 7,2 l/100km (ADAC Ecotest: 6,9 l/100 km, Autobahn 8,8 l/100 km). Die Ladezeiten der 18,1 kWh Batterie sind mit über 4 Stunden an der Wallbox (6,6 kW) und mehr als 7 Stunden an der Haushaltsteckdose (2,3 kW) recht beträchtlich. Der Anschaffungspreis ist mit einem Grundpreis ab 58.190 € hoch und liegt deutlich über dem des technisch identischen Toyota RAV4. Die KFZ-Steuer beträgt 50 Euro pro Jahr. Der Across bietet eine Anhängelast von 1500 kg gebremst.
Sicherheit & Assistenzsysteme
Der Suzuki Across verfügt über eine umfangreiche Sicherheits- und Assistenzausstattung serienmäßig. Dazu gehören unter anderem:
- LED-Scheinwerfer
- Spurhaltewarnung und Spurhalteassistent
- City-Notbremsassistent und Kollisionswarnung
- Automatischer Abstandsregler
- Müdigkeitserkennung und Fußgängererkennung
- Spurwechsel- und Querverkehrsassistent hinten
- Verkehrsschild-Erkennung, Speed-Limiter und Fernlichtassistent
Es gab mehrere Rückrufe, unter anderem wegen eines fehlerhaften Stromgleichrichtermoduls (Brandgefahr), Softwarefehlern im Plug-in-Hybrid-System, im eCall-System sowie bei der ESP-Funktion.
Fazit
Der Suzuki Across Plug-in Hybrid überzeugt als geräumiges, leistungsstarkes und effizientes SUV, vorausgesetzt, die elektrische Ladeinfrastruktur wird regelmäßig genutzt. Seine Stärken liegen im großzügigen Platzangebot, dem kräftigen Hybridantrieb und der sehr umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung ab Werk. Hauptkritikpunkte sind der lange Bremsweg und Schwächen im Ausweichtest, die teilweise den Ganzjahresreifen zugeschrieben werden. Auch das fehlende Navigationssystem und der höhere Preis im Vergleich zum technisch identischen Toyota RAV4 fallen negativ ins Gewicht. Insgesamt ist der Across eine attraktive Wahl für Käufer, die ein Plug-in-Hybrid-SUV mit viel Power und umfassender Ausstattung suchen und bereit sind, den höheren Preis für das Suzuki-Logo zu zahlen.