Einleitung
Der Renault Austral tritt als Nachfolger des Kadjar an und positioniert sich als modernes Kompakt-SUV, das auf Hybridtechnologien setzt. Er orientiert sich optisch am Elektro-Modell Mégane E-Tech und soll den Renault-Kunden eine neue Ära der Hybridisierung bieten. Verfügbar ist der Austral als Mild-Hybrid mit 140 oder 160 PS sowie als leistungsstärkerer Vollhybrid mit 200 PS Systemleistung. Renault zielt darauf ab, den Austral mit ansprechendem Design, hochwertiger Ausstattung und fortschrittlicher Technik als ernsthafte Alternative im hart umkämpften SUV-Segment zu etablieren.
Design & Verarbeitung
Der Renault Austral präsentiert sich mit einer ansprechenden, sportlichen Linienführung. Charakteristisch sind das sanft abfallende Dach, kurze Überhänge und die hohe Fensterlinie. Die Frontpartie ist wuchtig gestaltet, mit einem markanten Kühlergrill und der typischen C-förmigen Signatur des LED-Tagfahrlichts, die über die Scheinwerfer hinausreicht. Am Heck zieht sich ein durchgehendes LED-Rückleuchtenband über nahezu die gesamte Fahrzeugbreite.
Im Innenraum überzeugt der Austral mit einer ansehnlichen Materialauswahl. Sicht- und Griffbereiche sind hochwertig und geschäumt, oft mit ansprechenden Oberflächen in Holz- oder Karbonoptik, sowie gesteppten Sitzbezügen. Lediglich in tiefer liegenden Bereichen, wie den Türablagen, wird härteres Plastik verwendet, wo eine Filzschicht zur Geräuschdämmung fehlt. Insgesamt vermittelt der Innenraum einen modernen und wertigen Eindruck, der in dieser Klasse nicht selbstverständlich ist.
Innenraum & Komfort
Der Austral bietet ein ordentliches Platzangebot. Fahrer und Beifahrer finden ausreichend Bein- und Kopffreiheit, selbst für Personen um die 1,90 Meter und darüber. Im Fond ist der Raum ebenfalls großzügig bemessen; mit den Vordersitzen auf 1,85 Meter eingestellt, können Personen bis zu 1,90 Meter bequem sitzen. Die weit öffnenden Türen erleichtern den Einstieg. Ein Highlight ist die ab der Ausstattung Techno verschiebbare Rückbank im Verhältnis 1:2. Diese lässt sich um 16 Zentimeter längs verschieben, was maximale Beinfreiheit oder ein größtmögliches Ladevolumen ermöglicht.
Die Sitze, besonders in höheren Ausstattungen, sind bequem und optisch ansprechend. Auf längeren Strecken könnte die Unterstützung für die Lendenwirbelsäule verbessert werden, aber Sitz- und Lenkradheizung erweisen sich als wintertauglich. Die Handauflage auf der Mittelkonsole, die an einen Flugzeug-Schubhebel erinnert, dient primär als Ablage und ist anfangs irritierend.
Infotainmentsystem
Das Cockpit des Austral ist vom Mégane E-Tech übernommen und beeindruckt mit zwei 12-Zoll-Monitoren, die zu einer großen Anzeigefläche verschmelzen. Optional ergänzt ein Head-up-Display die Anzeigen. Die Bedienung erfolgt bevorzugt über den Touchscreen, wobei wichtige Funktionen weiterhin über physische Schalter zugänglich sind – eine sinnvolle Mischung. Das Android-Automotive-basierte System ist online-fähig und ermöglicht die Nutzung diverser Google-Apps sowie Over-the-Air-Updates. Die Sprachbedienung über Google-Assist funktioniert tadellos. Das System ist schnell, reagiert ruckelfrei und kann riesige Google-Maps-Karten anzeigen, auch offline. Obwohl die Bedienung hauptsächlich über den Touchscreen läuft, sind die Wege kurz und das System verwirrt nicht. Lediglich die vielen Hebel am Lenkrad (Wischer, Fahrprogramm, Radio) erfordern anfangs etwas Gewöhnung.
Antrieb & Fahrverhalten
Renault setzt im Austral konsequent auf hybridisierte Antriebe: den Mild Hybrid 140 (103 kW) und 160 (116 kW) sowie den Vollhybrid E-Tech Full Hybrid 200 (146 kW). Ein Diesel oder Plug-in-Hybrid werden nicht angeboten. Die Mild-Hybride nutzen einen 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 12-Volt-Unterstützung. Der Mild Hybrid 160 erreichte im ADAC Test einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 l/100km und beschleunigt in 9,7 Sekunden auf 100 km/h. Der Vollhybrid kombiniert einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit zwei Elektromotoren und einer 1,7-kWh-Batterie. Er erzielt 200 PS Systemleistung und schafft den Sprint auf 100 km/h in 8,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beider Varianten liegt bei 174 km/h.
Das komplexe Hybrid-System funktioniert in der Praxis gut, liefert spontan Leistung, kann aber bei abruptem Kickdown eine kleine Gedenksekunde haben. Obwohl der Vollhybrid im Stadtverkehr ca. 80 Prozent elektrisch fahren und so bis zu 40 Prozent sparsamer sein soll als ein Verbrenner (ADAC: 4,5 l/100km innerorts), kann der Dreizylinder unter Last rau und dröhnend klingen. Das Zuschalten des Verbrenners ist nicht immer ruckfrei. Im Ecotest erreicht der Vollhybrid einen Durchschnittsverbrauch von 5,9 l/100km, der Mild-Hybrid 6,7 l/100km, beide mit vier von fünf Sternen für sehr saubere Abgase.
Das Fahrwerk des Austral ist komfortabel abgestimmt und filtert Unebenheiten gut. In schnell gefahrenen Kurven greift das ESP früh ein, und das Fahrwerk kann tief eintauchen, was das Vertrauen mindert. Die Lenkung ist leichtgängig und gefühllos, kann aber durch Einstellung des