Einleitung

Der Audi RS 7 Sportback performance tritt an, um die Lücke zu seinen sportlichen Konkurrenten von BMW M und Mercedes-AMG zu schließen. Für einen Aufpreis von 7000 Euro gegenüber dem Basismodell bietet das "Performance"-Paket umfassende Verbesserungen. Dazu gehören eine Leistungssteigerung um 30 PS und 50 Nm Drehmoment, eine Gewichtsreduktion, leichtere Schmiederäder, ein überarbeitetes Mittendifferenzial, schnellere Schaltzeiten und neue Continental SportContact 7 Reifen. Ziel ist es, sowohl die Längs- als auch Querdynamik spürbar zu optimieren und gleichzeitig den Charakter des luxuriösen Gran Turismo zu bewahren.

Design & Verarbeitung

Optisch unterscheidet sich der RS 7 Sportback performance durch mattgraue Akzente. Die wesentlichen Neuerungen liegen jedoch im Detail: Der Testwagen wog 2094 kg, womit er 41 kg leichter ist als sein Vorgänger. Die Gewichtsreduktion wird durch das Weglassen von Dämmmaterial im Heck und im Motorraum (8 kg) sowie ein kleineres, leichteres Mittendifferenzial erreicht. Optional können 22-Zoll-Schmiederäder geordert werden (Aufpreis 4400 Euro), die pro Rad weitere fünf Kilogramm einsparen und das Gesamtgewicht des Fahrzeugs senken. Diese speziell gefrästen Leichtmetallräder, gefertigt von Fuchs, tragen maßgeblich zur reduzierten ungefederten Masse und damit zur verbesserten Fahrdynamik bei. Die Keramikbremsen sparen zudem 34 kg Gewicht ein.

Innenraum & Komfort

Im Interieur überzeugt der RS 7 performance mit gewohnten Audi-Qualitäten. Die Sportsitze werden als bequem beschrieben, sind jedoch für sportliches Fahren teils als zu hoch empfunden und könnten mehr Seitenhalt bieten. Trotz der Reduzierung des Dämmmaterials für mehr Soundpräsenz im Innenraum bleibt der Geräuschkomfort dank Doppelverglasung auf einem hohen Niveau. Der RS 7 behält seinen Charakter als kompromissloser Powergleiter und reisetauglicher Gran Turismo bei, der auch auf langen Strecken überzeugt. Er bietet ein großzügiges Kofferraumvolumen von 523 bis 1382 Litern, was seine Praktikabilität unterstreicht. Die Sprachsteuerung funktioniert gut und die üblichen Assistenzsysteme sind an Bord.

Antrieb & Fahrverhalten

Der 4,0-Liter-V8-Biturbo-Motor leistet nun 463 kW (630 PS) und stemmt 850 Nm Drehmoment (bei 2300-4500 U/min). Erreicht wird dies durch größere Turbolader mit vergrößerten Verdichterrädern und einen erhöhten Ladedruck von 2,6 bar. Das Aggregat spricht im Dynamic-Modus spontaner an und entfaltet seine volle Leistung vor allem zwischen 4000 und 7000 Touren. Das 8-Gang-Automatikgetriebe wurde in den sportlichen Modi aggressiver ausgelegt, mit nun noch derberen und schnelleren Gangwechseln. Das überarbeitete Mittendifferenzial verteilt die Kraft im Verhältnis 40:60 (vorne/hinten), kann aber bis zu 70 Prozent nach vorne und 85 Prozent nach hinten leiten.

Fahrdynamisch hat der RS 7 performance einen großen Sprung gemacht. Die Allradlenkung und das Sportdifferenzial tragen maßgeblich zu einem agileren Kurvenverhalten bei. Auch wenn der RS 7 weiterhin kein leichter Sportwagen ist, lässt er sich nun deutlich effektiver durch Kurven steuern, mit weniger Untersteuern und einer besser nutzbaren Hinterachse. Überraschenderweise harmoniert das Fahrwerk im fix definierten "Auto"-Programm perfekt, wodurch Wankbewegungen präzise kontrollierbar sind. Die neuen Continental SportContact 7 Reifen spielen eine entscheidende Rolle für den deutlich höheren Grip und die verbesserte Querdynamik. Beschleunigungswerte sind beeindruckend: 0-100 km/h in 3,2 Sekunden und 0-200 km/h in 11,3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 280 km/h, optional bei 305 km/h.

Verbrauch & Unterhalt

Der Audi RS 7 Sportback performance ist trotz Mild-Hybridisierung kein Sparwunder. Der offizielle Durchschnittsverbrauch wird mit 12,0 Litern Super Plus auf 100 Kilometer angegeben. Der 73-Liter-Tank sorgt jedoch für eine ausreichende Reichweite. Die Kosten für den Unterhalt dürften angesichts der Leistung und des sportlichen Anspruchs entsprechend hoch sein.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Die Sicherheit wird durch die üblichen, modernen Assistenzsysteme gewährleistet. Ein herausragendes Merkmal sind die optionalen Keramikbremsen, die in der Vergangenheit kritisiert wurden. Im RS 7 performance zeigen sie sich jedoch von ihrer besten Seite und überzeugen mit einer beeindruckenden Standfestigkeit und exzellenten Verzögerungswerten. Der Bremsweg von 100 km/h auf 0 beträgt rekordverdächtige 29,2 Meter, von 200 km/h sind es 125,7 Meter. Die neuen Conti-Reifen harmonieren dabei deutlich besser mit der Bremsanlage und dem ABS. Ein Feuerlöscher, der früher bei Bremsüberhitzung zum Einsatz kam, war diesmal nicht nötig.

Fazit

Das Performance-Paket verwandelt den Audi RS 7 Sportback nicht grundlegend in einen reinrassigen Sportwagen, macht ihn aber in der Summe seiner Verbesserungen deutlich dynamischer und fahraktiver. Für viele Kaufinteressenten dürften die 7000 Euro Aufpreis gut investiertes Geld sein, da sie einen spürbaren Unterschied im Fahrspaß und auf der Stoppuhr bewirken. Zwar gibt das Differential nach einer schnellen Runde auf der Rennstrecke weiterhin nach, doch die Rundenzeiten und die Bremsperformance sind massiv verbessert und schließen die Lücke zur Konkurrenz. Der RS 7 performance bleibt ein "automobiler Elefant", der nun aber deutlich agiler tanzen kann und Fahrspaß mit hoher Alltagstauglichkeit und Exklusivität verbindet.