Einleitung
Der neue Abarth 600e (2024) knüpft an die Philosophie von Carlo Abarth an: Hauptsache schnell und spaßmaximierend. Entgegen mancher Erwartung ist der Wechsel zum Vollelektriker ein Erfolg, wie die Verkaufszahlen des 500e bereits zeigen. Der 600e, ab Anfang 2025 erhältlich, ist mit 175 kW (240 PS) in der Basisvariante "Turismo" und bis zu 207 kW (280 PS) in der limitierten "Scorpionissima"-Version das bisher stärkste Modell der Marke.
Design & Verarbeitung
Der Abarth 600e präsentiert sich mit einer dramatischen Front und einem Heckflügel, der Anleihen an die Abarth-Vergangenheit nimmt. Details wie der Skorpion auf der Radnabe und die kräftig zubeißenden Alcon-Bremsen unterstreichen den sportlichen Anspruch. Optische Highlights außen sind die leicht veränderte Grillstruktur, glänzend schwarze Radhauseinfassungen und sportlich gezeichnete Schürzen. Im Innenraum dominieren sportliche Akzente mit gelben Kontrastnähten an Lenkrad und Sportsitzen. Auch eine 12-Uhr-Markierung am Lenkrad ist vorhanden. Die Aufarbeitung des Fiat 600-Cockpits zur Abarth-Pilotenkanzel ist gelungen.
Innenraum & Komfort
Obwohl der Abarth 600e ein Sportler ist, bietet er mit seiner geräumigen Karosserie überraschende Alltagstauglichkeit. Serienmäßig sind Sportsitze verbaut, die mit gelben Ziernähten versehen sind und guten Halt bieten. Das Kofferraumvolumen beträgt zwischen 360 und 1231 Litern, was für ein Fahrzeug dieser Größe flexibel nutzbar ist. Das Interieur ist sportlich, aber nicht unkomfortabel gestaltet, was den Abarth 600e auch für längere Strecken oder den Transport von Gepäck geeignet macht.
Infotainmentsystem
Das Infotainmentsystem des Abarth 600e wird über einen zentralen, zehn Zoll großen Screen bedient. Es bietet Abarth-exklusive Grafiken und zeigt unter anderem die abgerufene Leistung an. Ein besonderes Feature ist die Möglichkeit, über das System ein elektronisch erzeugtes, "heißer brabbelndes" Fahrgeräusch zu aktivieren, was den sportlichen Eindruck verstärkt. Wer dies nicht mag, kann es auch deaktivieren. Das System scheint intuitiv bedienbar zu sein und liefert alle relevanten Fahrinformationen.
Antrieb & Fahrverhalten
Der Abarth 600e setzt seine hohe Leistung (bis zu 280 PS, 345 Nm Drehmoment) beeindruckend an die Vorderräder. Ein mechanisches Torsen-Sperrdifferential von Jtekt an der Vorderachse sorgt dafür, dass die Kraft ohne Schlupf auf den Asphalt gebracht wird. Besonders auf winkligen Strecken zieht die Vorderachse unter Zug gierig nach innen, statt nach außen zu schlittern. Die feinst auflösende Traktionskontrolle des Elektromotors ermöglicht "narrensicheres Durchladen".
Das 1650 kg schwere Fahrzeug beschleunigt in 6,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Im "Turismo"-Fahrmodus fährt sich der Abarth weniger eruptiv und ist gut im Alltag kontrollierbar. Für maximale Performance schaltet man in den "Scorpion Track"-Modus, in dem die volle Leistung anliegt und Lenkung sowie Fahrdynamik-Systeme spitzer reagieren. Trotz des hohem Gewichts ermöglicht das Fahrwerk mit verstärkten Stabilisatoren und breiterer Spur ein präzises und stabiles Fahrgefühl.
Verbrauch & Unterhalt
Die WLTP-Reichweite des Abarth 600e liegt bei 322 bis 334 km bei einem Verbrauch von 18,6 kWh/100km. Wie bei Sportwagen üblich, ist die tatsächliche Reichweite stark vom Fahrstil abhängig; wer den Abarth artgerecht fordert, muss mit häufigeren "Pitstops" rechnen. Der Einstiegspreis für den Standard Abarth 600e liegt bei 44.990 Euro, die limitierte "Scorpionissima"-Version ist ab 48.990 Euro erhältlich (Stand: November 2024).
Sicherheit & Assistenzsysteme
Die hohe Fahrdynamik des Abarth 600e trägt maßgeblich zur aktiven Sicherheit bei. Das mechanische Sperrdifferential, die kräftig dimensionierten Alcon-Bremsen, die breitere Spur und die verstärkten Stabilisatoren ermöglichen eine präzise Fahrzeugkontrolle auch in anspruchsvollen Situationen. Die "feinst auflösende Traktionskontrolle" des Elektromotors sorgt zudem für sicheren Grip.
Fazit
Der Abarth 600e (2024) beweist eindrucksvoll, dass Fahrspaß nicht an eine bestimmte Antriebsart gebunden ist. Trotz seines elektrischen Antriebs und seines Gewichts liefert er dank eines hochentwickelten Fahrwerks und kraftvoller Motorisierung ein packendes Fahrerlebnis. Er ist ein echter "Fahrspaß-Spender", der die Philosophie von Carlo Abarth in die elektrische Ära transportiert. Mit seiner Mischung aus Leistung, agiler Fahrdynamik und einer überraschenden Alltagskompetenz positioniert er sich als attraktives Angebot im Segment der sportlichen Elektro-Crossover.