Einleitung

Der Abarth 500e markiert den logischen Schritt der sportlichen Fiat-Schwestermarke ins Elektrozeitalter. Basierend auf dem knuffigen Fiat 500e, transformiert Abarth diesen Stadtflitzer in einen PS-starken Sportler. Mit 114 kW (155 PS) Leistung und einer nutzbaren Batteriekapazität von 37,8 kWh (brutto 42,2 kWh) verspricht der elektrische Skorpion vor allem eines: Fahrspaß. Besonderes Augenmerk liegt auf dem optionalen, simulierten Motorsound, der den krawalligen Charakter der Marke auch ohne Verbrennungsmotor beibehalten soll. Der Abarth 500e ist primär für das sportliche Vergnügen im urbanen Raum konzipiert, weniger als Langstreckenfahrzeug.

Design & Verarbeitung

Optisch hebt sich der Abarth 500e deutlich von seinem Fiat-Bruder ab. Eine aggressiver gestaltete Frontschürze mit großen Lufteinlässen, markante Seitenschweller, ein auffälliger Heckdiffusor und 17- oder 18-Zoll-Räder unterstreichen seinen sportlichen Anspruch. Die Farbpalette, darunter „Acid Green“ und „Poison Blue“, ist ebenso provokant wie das Markenlogo. Im Innenraum ziehen sportive Integralsitze aus Textil und Technopren mit Skorpion-Prägung sowie zweifarbigen Doppelnähten die Blicke auf sich. Ein Dreispeichen-Sportlenkrad mit blauer 12-Uhr-Markierung betont die Rennsport-Affinität. In der Turismo-Ausstattung verfeinern Edelstahl-Einstiegsleisten, Alcantara an Armaturenbrett und Lenkrad sowie Aluminium-Pedale das hochwertige Ambiente. Das Cockpit selbst bleibt übersichtlich, die Displays wurden für die neuen Fahrmodi angepasst.

Innenraum & Komfort

Der Abarth 500e bietet im Vergleich zu seinen Verbrenner-Vorgängern ein verbessertes Platzangebot. Die sportlich anmutenden Integralsitze sind bequem, wenngleich sie teilweise weniger ausgeprägte Seitenwangen aufweisen, als man es von einem Sportmodell erwarten könnte. Das Fahrgefühl ist maßgeblich vom straffen Fahrwerk geprägt. Während es auf glattem Asphalt ein agiles Handling ermöglicht, kann es auf schlechten oder unebenen Straßen zu einer spürbaren Einschränkung des Komforts führen, indem das Fahrzeug zum "Bocken" neigt. Die Sitzhöhen- und Lenkradverstellung sind bisweilen limitiert, was eine optimale Sitzposition erschweren kann. Trotzdem bietet der Innenraum eine sportliche und wertige Atmosphäre.

Antrieb & Fahrverhalten

Angetrieben wird der Abarth 500e von einem Elektromotor mit 114 kW (155 PS) und einem direkt anliegenden Drehmoment von 235 Nm. Dies ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in kurzen 7,0 bis 7,7 Sekunden und von 0 auf 50 km/h in nur 3 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 155 km/h begrenzt. Das Fahrverhalten ist extrem agil und präzise. Durch den niedrigen Schwerpunkt, den leicht verlängerten Radstand und die breitere Spur klebt der Abarth förmlich am Asphalt und jagt behände durch Kurven. Die Gewichtsverteilung von 57 Prozent vorne und 43 Prozent hinten trägt zur dynamischen Balance bei. Die Lenkung ist präzise, und die Rekuperation sowie das Bremspedal lassen sich gut dosieren. Drei Fahrmodi – Turismo, Scorpion Street und Scorpion Track – bieten unterschiedliche Abstimmungen von Leistungsentfaltung, Rekuperation und Lenkungscharakteristik, wobei der Track-Modus auf maximale Performance ausgelegt ist. Allerdings kann besonders hartes Beschleunigen die Traktion der Vorderräder an ihre Grenzen bringen.

Verbrauch & Unterhalt

Die nutzbare Batteriekapazität des Abarth 500e beträgt 37,8 kWh. Dies resultiert in einer offiziellen WLTP-Reichweite von bis zu 265 Kilometern für die Limousine und 255 Kilometern für das Cabrio. Im Testbetrieb ergaben sich je nach Fahrweise und Bedingungen Verbräuche von 17,1 kWh/100 km bis zu 26,9 kWh/100 km, was zu einer realen Testreichweite von etwa 148 bis 242 Kilometern führt. Dies ist deutlich höher als beim konventionellen Fiat 500e mit 13,8 kWh/100 km, was der Mehrleistung und dem sportlicheren Anspruch geschuldet ist. Ladestopps können mit bis zu 85 kW Gleichstrom erfolgen, wodurch der Akku in etwa 35 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen ist. Der Abarth 500e ist kein Schnäppchen: Die Limousine startet bei 37.990 Euro, das Cabrio bei 40.990 Euro, wobei die Turismo-Ausstattung noch teurer ist, beispielsweise 46.690 Euro für das Cabrio Turismo.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Die vorliegenden Testberichte konzentrieren sich hauptsächlich auf die Fahrdynamik und das Fahrerlebnis des Abarth 500e. Detaillierte Informationen zu spezifischen Sicherheitsmerkmalen oder fortgeschrittenen Assistenzsystemen werden in den zur Verfügung gestellten Reviews nicht umfassend behandelt. Generell basieren moderne Fahrzeuge wie der Abarth 500e jedoch auf aktuellen Sicherheitsstandards und dürften über die üblichen passiven und aktiven Sicherheitseinrichtungen verfügen.

Fazit

Der Abarth 500e beweist eindrucksvoll, dass Fahrspaß und Emotionen auch im Elektrozeitalter ihren Platz haben. Er ist ein wendiger, spritziger Kleinwagen, der sich dank seines agilen Handlings und der präzisen Lenkung hervorragend für sportliche Ausflüge und den Stadtverkehr eignet. Das optionale, wenn auch umstrittene, simulierte Motorengeräusch ist ein Tribut an die Markenidentität. Auf der Kehrseite stehen die begrenzte Reichweite, die durch den sportlichen Verbrauch bedingt ist, sowie das straffe Fahrwerk, das den Komfort auf schlechten Straßen beeinträchtigen kann. Auch der Preis ist für einen Kleinwagen beachtlich. Dennoch bleibt der Abarth 500e seinem Charakter treu und bietet ein einzigartiges Fahrerlebnis für jene, die einen kompakten, elektrischen "Spaßmacher" suchen, und denen Langstreckentauglichkeit oder maximaler Komfort weniger wichtig sind.