Verbrenner-Aus 2035: Deutsche uneins - Zukunft der Mobilität?

Verbrenner-Aus 2035: Deutsche uneins - Zukunft der Mobilität?

Das von der EU beschlossene Aus für Verbrennungsmotoren bei Neuwagen ab 2035 sorgt in Deutschland für gespaltene Meinungen. Während ein Teil der Bevölkerung den Schritt hin zur Elektromobilität befürwortet, sehen andere die Entscheidung kritisch und fordern mehr Planungssicherheit und alternative Lösungen.

Generationenkonflikt beim Klimaschutz?

Dass die Deutschen beim Thema Verbrenner-Verbot nicht an einem Strang ziehen, zeigt eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte. Demnach befürworten 40 Prozent der Befragten das von der EU beschlossene Aus für Verbrenner-Pkw ab 2035. Doch die Skepsis ist groß: 36 Prozent lehnen das Verbot ab, und immerhin 24 Prozent sind noch unentschlossen.

Besonders deutlich wird die Uneinigkeit beim Blick auf die Altersgruppen. Während sich die Mehrheit der jungen Menschen zwischen 18 und 34 Jahren für das Verbrenner-Aus und somit für einen schnelleren Umstieg auf Elektromobilität ausspricht, überwiegt bei den über 55-Jährigen die Ablehnung.

Ähnliche Ergebnisse lieferte eine repräsentative Umfrage von AutoScout24 und Innofact: 44 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, das Verbrenner-Verbot ersatzlos zu streichen, und 26 Prozent befürworteten zumindest eine Verschiebung. Die Befürworter des Verbots in seiner aktuellen Form machen mit 17 Prozent nur einen kleinen Teil der Befragten aus.

Wunsch nach bezahlbaren Alternativen und verlässlichen Rahmenbedingungen

Die Skepsis gegenüber dem Verbrenner-Aus ist eng verknüpft mit den Sorgen um bezahlbare Alternativen und fehlende Infrastruktur. In der Deloitte-Umfrage sprachen sich 46 Prozent der Befragten für eine stärkere Förderung des öffentlichen Nahverkehrs aus. 36 Prozent sehen synthetische Kraftstoffe und alternative Antriebe als wichtige Säulen des Klimaschutzes, während 29 Prozent eine stärkere Förderung von Elektroautos fordern.

Auch Harald Proff, Partner und Leiter des Automotive-Sektors bei Deloitte, betont die Bedeutung von Verlässlichkeit und Planungssicherheit: 'Um die Akzeptanz der Elektromobilität zu fördern, sind verlässliche Rahmenbedingungen unerlässlich, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit.'

Neben einem flächendeckenden und zuverlässigen Netz an Ladestationen seien vor allem günstigere E-Fahrzeuge der Schlüssel für einen erfolgreichen Wandel. Die wiederkehrenden politischen Debatten über eine mögliche Revision des Verbrenner-Verbots verunsichern Verbraucher und Autobauer gleichermaßen und bremsen die Bereitschaft, auf Elektromobilität umzusteigen.

Fazit: Der Weg zur Elektromobilität ist noch weit

Das Verbrenner-Aus 2035 wirft viele Fragen auf. Die gespaltene Meinung in der deutschen Bevölkerung zeigt, dass der Weg zur Elektromobilität mit Herausforderungen verbunden ist. Neben technologischen Innovationen sind vor allem bezahlbare Alternativen, eine zuverlässige Ladeinfrastruktur und klare politische Rahmenbedingungen entscheidend, um die Menschen für die Elektromobilität zu gewinnen und die Verkehrswende erfolgreich zu gestalten.

Quellen:

Auto Bild.
Ecomento.
Statista.
Tankstelle-Magazin.