EinleitungDer Toyota Highlander etablierte sich erst spät als SUV-Flaggschiff auf dem deutschen Markt, nachdem er in den USA bereits eine feste Größe war. Als 4,97 Meter langer Siebensitzer mit Hybridantrieb sollte er große Familien und Reiselustige ansprechen. Die Produktion für den deutschen Markt wurde jedoch 2024 eingestellt, was ihn nun zu einem interessanten Gebrauchtwagen macht. Er tritt gegen Konkurrenten wie Audi Q7 oder BMW X7 an, aber mit einem klaren Fokus auf Effizienz und Komfort statt rein sportlicher Leistung.

Design & VerarbeitungDer Highlander präsentiert sich als wuchtiges und imposantes SUV. Seine Größe wird durch das hohe Design unterstrichen, das eine entsprechende Präsenz auf der Straße sichert. Der Zugang ist durch die ausladenden Maße komfortabel, erfordert jedoch beim Rangieren eine gewisse Gewöhnung. Im Innenraum ist die Verarbeitung routiniert. Obwohl sie nicht den Anspruch an Edel-Optik erhebt, wirkt sie solide und funktional.

Innenraum & KomfortIm Innenraum überzeugt der Highlander mit einem großzügigen Platzangebot. Sieben Sitzplätze sind Standard, wobei die zweite Sitzreihe um 180 mm längs verschiebbar ist, was den Zugang und die Beinfreiheit in der dritten Reihe verbessert. Das Kofferraumvolumen ist mit 265 Litern bei aufgestellter dritter Sitzbank, 560 Litern als Fünfsitzer und bis zu 1755 Litern bei umgeklappten Sitzen sehr variabel. Trotz des guten Angebots schränken kurze Sitzflächen in der zweiten und dritten Reihe den Komfort auf langen Fahrten ein. Auch die Vordersitze könnten im Schulterbereich mehr Seitenhalt bieten. Bei moderater Fahrt herrscht im Innenraum eine wohltuende Ruhe; Wind- und Fahrgeräusche sind gut gedämmt.

InfotainmentsystemDas Cockpit des Highlander ist mit einem großen Touchscreen ausgestattet. Für die Topversion „Luxury“ stehen eine 360-Grad-Kamera und ein digitaler Innenspiegel zur Verfügung, der die Sicht bei voller Beladung verbessert. Allerdings wird das optionale Navigationssystem als antiquiert beschrieben und kann gelegentlich seine Position verlieren, was Nutzerfreundlichkeit beeinträchtigt.

Antrieb & FahrverhaltenDer Highlander wird ausschließlich mit einem Hybridantrieb angeboten, der eine Systemleistung von 182 kW (248 PS) liefert. Dieser setzt sich aus einem 2,5-Liter-Benziner und Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse zusammen, was ihm elektrischen Allradantrieb verleiht. Der Antrieb erlaubt kurze rein elektrische Fahrten, ist aber kein Plug-in-Hybrid. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h liegt bei etwa 8,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h begrenzt. Das Fahren mit dem Highlander erfordert einen defensiven Fahrstil: Unter Last kann der Motor akustisch deutlich präsenter werden, was dem Wunsch nach geschmeidiger Souveränität entgegensteht. Der vielzitierte „Gummiband-Effekt“ eines CVT-Getriebes ist spürbar.

In puncto Fahrstabilität zeigt der Highlander bei moderatem Tempo ein zufriedenstellendes Verhalten, neigt jedoch in Autobahnkurven oder bei wechselnden Fahrbahnbedingungen zu Wankbewegungen und Taumeln. Im ADAC-Ausweichtest fiel der Highlander negativ auf, da übertriebene ESP-Eingriffe zu einem starken Untersteuern und temporärem Kontrollverlust führten. Dennoch ist er mit einer Anhängelast von zwei Tonnen als Zugfahrzeug gut geeignet, sofern kein sportliches Fahrverhalten erwartet wird.

Verbrauch & UnterhaltDer Toyota Highlander punktet mit einem für seine Größe sparsamen Verbrauch. Im ADAC Ecotest erreichte er einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern Super auf 100 km, was drei von fünf Sternen entspricht. Bemängelt wurden hier leicht erhöhte Partikelzahlen und ein erhöhter CO-Wert bei hohen Lasten. Auto Motor und Sport ermittelte einen Testverbrauch von 7,9 Litern, wobei die Eco-Runde bei 6,2 Litern und sportliche Fahrweise bei 11,0 Litern lag. Die jährlichen Kfz-Steuern und Versicherungsbeiträge gestalten sich für diese Fahrzeugklasse angemessen, die monatlichen Unterhaltskosten (ohne Wertverlust) liegen je nach Fahrleistung zwischen 331 und 578 Euro.

Sicherheit & AssistenzsystemeIn Sachen Sicherheit und Assistenzsysteme ist der Highlander vorbildlich ausgestattet. Serienmäßig sind Systeme wie ein Notbremsassistent mit Kollisionswarner, eine adaptive Geschwindigkeitsregelung, Verkehrszeichenerkennung, Toter-Winkel-Warner, Querverkehrswarner beim Rückwärtsfahren, Spurhalte-, Ausweichassistent und Müdigkeitswarner an Bord. Insbesondere in Kombination mit der optionalen 360-Grad-Kamera erleichtern diese Helfer das Rangieren mit dem fast fünf Meter langen SUV erheblich und tragen zur hohen Sicherheitsbewertung bei.

FazitDer Toyota Highlander ist ein geräumiges und komfortables SUV, das sich ideal für große Familien und lange Reisen eignet. Sein effizienter Hybridantrieb sorgt für moderate Verbrauchswerte, und die umfangreiche Sicherheitsausstattung ist vorbildlich. Wer einen entspannten, zuverlässigen Begleiter sucht, der viel Platz und eine hohe Anhängelast bietet, findet im Highlander ein attraktives Paket. Dynamische Fahrleistungen oder sportliches Handling stehen jedoch nicht im Vordergrund; hier gibt es Abstriche. Die Schwächen liegen insbesondere im gelegentlich lauten Motor und dem verbesserungswürdigen Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten oder in anspruchsvollen Fahrsituationen. Die Preise starteten bei rund 53.000 Euro, was ihn für ein Siebensitzer-SUV dieser Größenordnung sehr wettbewerbsfähig machte.