Einleitung

Der Subaru Outback, ein etablierter Crossover zwischen klassischem Kombi und SUV, präsentiert sich in seiner sechsten Generation auf einer neuen globalen Plattform. Obwohl Subaru in Deutschland ein Nischenanbieter ist, genießt die Marke einen Ruf für robuste Allradmodelle und eine treue Kundschaft. Der aktuelle Outback soll diese Tugenden mit verbesserter Ausstattung und raffinierten Antriebskomponenten verbinden, um Komfort und Nutzwert zu steigern. Mit einem Startpreis von rund 43.440 Euro bietet er ein umfangreiches Paket für all jene, die Geräumigkeit, Allrad und Abenteuerlust kombinieren möchten.

Design & Verarbeitung

Optisch hat der neue Outback nur dezente Änderungen erfahren, wirkt aber durch seine gestiegenen Dimensionen – länger, breiter, höher – präsenter. Ausgestellte Radkästen, schwarze Kunststoffplanken und eine wuchtige Dachreling unterstreichen seine Offroad-Ambitionen. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern besticht der in Japan gefertigte Outback im Innenraum durch eine hohe Materialgüte und penible Verarbeitung. Bequeme Nappa-Ledersitze und eine zweifarbige Instrumententafel mit Ziernähten und glänzenden Einsätzen vermitteln ein wertiges Ambiente. Auch nach 100.000 Kilometern zeigen sich Interieur und Teppiche im großzügigen Kofferraum kaum von Strapazen gezeichnet.

Innenraum & Komfort

Die neue Plattform und die gewachsenen Abmessungen des Outback schaffen spürbar mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Sowohl vorne als auch auf der straff gepolsterten Rückbank genießen Insassen enorme Knie-, Kopf- und Schulterfreiheit. Selbst Personen bis 1,95 Meter finden hinten bequem Platz. Der Kofferraum bietet laut ADAC-Messung 435 Liter Stauvolumen, welches sich durch einfaches Umklappen der Rückbank (via Fernentriegelung) auf bis zu 1480 Liter erweitern lässt. Ein 45-Liter-Unterbodenfach und Verzurrösen erhöhen die Alltagstauglichkeit. Der Einstieg gelingt mühelos, und angenehme Details wie eine niedrige Gürtellinie tragen zum Komfort bei. Sitz- und Lenkradheizung arbeiten effizient, und die Klimaautomatik kühlt den Innenraum schnell herunter.

Infotainmentsystem

Das zentrale Bedienelement im Innenraum ist ein 11,6 Zoll großer, Tablet-artiger Touchscreen im Hochformat. Über diesen lassen sich Navigation, Infotainment, Klimatisierung und Smartphone-Integration (kabellos über Apple CarPlay oder Android Auto) steuern. Die Bedienung funktioniert nach kurzer Gewöhnung gut, auch dank physikalischer Drehschalter für die Lautstärke und Direkttasten für die Klimaanlage. Seit Anfang 2023 integriert der Outback zudem den „what3words“-Service ins Navigationssystem und bietet einen USB-C-Anschluss. Kritisiert werden aber teilweise die unlogische Menüführung und eine inkompetente Sprachbedienung. Das Navi überzeugt eher mit scharfer Kartendarstellung als einfacher Zieleingabe.

Antrieb & Fahrverhalten

Subaru setzt traditionell auf einen 2,5-Liter-Boxermotor, eine stufenlose Lineartronic-Automatik und permanenten Allradantrieb (Symmetrical AWD). Der zu 90 Prozent überarbeitete Boxer leistet 124 kW/169 PS und bietet bei niedriger Drehzahl mehr Drehmoment, was sich in einem direkteren Ansprechverhalten äußert. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h liegt bei etwa 10,2 bis 10,3 Sekunden. Die CVT-Automatik wurde angepasst; das berüchtigte Aufheulen beim spontanen Gasgeben wurde weitgehend eliminiert. Bei hohen Autobahngeschwindigkeiten wirkt der Motor jedoch angestrengt und der "Gummibandeffekt" ist trotz Verbesserungen noch spürbar. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht unkomfortabel abgestimmt und kompensiert grobe Unebenheiten gekonnt. Allerdings führen bauarttypische Wankbewegungen und eine sehr indirekte Lenkung mit wenig Fahrbahnkontakt zu einem weniger agilen Fahrverhalten. Im ADAC Ausweichtest zeigte sich das ESP sehr beherzt, erforderte aber große Lenkwinkel.

Der permanente Allradantrieb garantiert exzellente Traktion. Der X-Mode bietet zudem Einstellungen für Schnee/Schmutz und tiefen Schnee/Matsch, was die Geländegängigkeit (21,3 bis 21,6 cm Bodenfreiheit) zusätzlich unterstreicht. Auch nach 100.000 km Dauertest im Gelände zeigen sich Motor, Getriebe und Allradtechnik zuverlässig und robust. Die hohe Anhängelast von bis zu zwei Tonnen ist ein Pluspunkt.

Verbrauch & Unterhalt

Der 2.5i Boxer-Benziner erweist sich als recht “trinkfest”. Im ADAC Ecotest lag der Durchschnittsverbrauch bei 8,0 Litern Super pro 100 Kilometer, die Autozeitung ermittelte 9,1 l/100 km, und im Dauertest von Auto Motor und Sport waren es durchschnittlich 9,3 Liter. Diese Werte führen zu einer CO₂-Bilanz von 217 g/km (ADAC), was dem Outback nur zwei von fünf Sternen im Ecotest einbringt. Auch die Schadstoffwerte auf der Autobahn beim Beschleunigen sind recht hoch. Die Unterhaltskosten fallen durch häufigere Wartungstermine (insgesamt sieben bis 100.000 km) sowie den Bedarf an frischer Bremsflüssigkeit, Bremsen vorne und hinten und Differenzialöl als hoch aus. Ein Ölverbrauch von 4,2 Litern auf 15.000 km wurde im Dauertest verzeichnet.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Der Outback punktet mit einer umfangreichen Sicherheitsausstattung. Das bewährte Eyesight-Assistenzsystem wurde erweitert; die Stereokamera sitzt nun direkt an der Windschutzscheibe. Serienmäßig sind unter anderem Notbremssysteme vorne und hinten, Ausweich-, Totwinkel- und aktiver Spurhalteassistent, sowie Verkehrszeichenerkennung an Bord. Die serienmäßigen LED-Scheinwerfer mit dynamischer Kurvenlichtfunktion und adaptivem Fernlicht verbessern die Sicht. Allerdings zeigen sich einige Assistenzsysteme, insbesondere die kamerabasierte Fahrerüberwachung (DMS), als zu übereifrig und nerven mit Warntönen und belehrenden Lenkeingriffen. Das Deaktivieren ist umständlich, auch wenn Systeme wie Abstandstempomat und Notbremsassistent zuverlässig arbeiten.

Fazit

Der Subaru Outback der sechsten Generation ist ein faires und überzeugendes Angebot für alle, die ein geräumiges Fahrzeug mit ausgeprägten Allrad- und Offroad-Qualitäten suchen. Er bietet viel Platz für Passagiere und Gepäck und überzeugt mit hoher Materialgüte und solider Verarbeitung, die auch Langzeitstress standhält. Seine Stärken liegen im entspannten Cruisen und der bemerkenswerten Geländetauglichkeit, die ihn zu einem zuverlässigen Begleiter für Familien und Outdoor-Enthusiasten macht. Abstriche müssen beim relativ hohen Verbrauch und der indirekten Lenkung in Kauf genommen werden. Auch die teils übereifrigen Assistenzsysteme und das in die Jahre gekommene Navi erfordern Geduld. Dennoch ist der Outback ein "eigenwilliger", aber robuster und komfortabler Reisekumpel, der seine Zuverlässigkeit im Dauertest unter Beweis stellte.