Einleitung
Der Peugeot 2008, ursprünglich 2013 als Kleinwagen-SUV gestartet, erfuhr 2020 eine Neuauflage, die sich die Technik mit Modellen wie dem Opel Mokka teilt. Mit dem Facelift 2023 wurde das Modell optisch und technisch überarbeitet, wobei der Fokus verstärkt auf die Elektroversion e-2008 gelegt wurde. Besonders die 156 PS starke Variante des e-2008 wird als die empfehlenswerteste hervorbetont, die signifikante Verbesserungen in Effizienz und Reichweite bietet und zum Erfolg der Löwenmarke beiträgt.
Design & Verarbeitung
Der Peugeot 2008 präsentiert sich stämmiger und kantiger als sein Vorgänger, unterstützt durch bis zu 18-Zoll große Räder und eine dynamische Motorhaube. Die Flanke wird durch markante Dreieckslinien aufgelockert, während das optionale farblich abgesetzte Dach und sechs Lackierungen für Individualität sorgen. Das Facelift 2023 brachte dezente Retuschen an der Front, inklusive der neuen Marken-Lichtsignatur mit drei vertikalen LED-Säulen, die Löwenklauen symbolisieren. Das aktuelle Markenlogo ziert Front, Heck und Räder.
Im Innenraum wurde viel Wert auf eine hochwertige Anmutung gelegt. Die Polster wurden aufgewertet, neue Farben und eine achtfarbige Ambientebeleuchtung schaffen eine moderne Atmosphäre. Insbesondere die Topausstattung GT überzeugt mit dekorativen Ziernähten, Hochglanzverkleidungen und Carbon-Optik. Während die oberen Bereiche der vorderen Türverkleidungen geschäumt sind, kommt im Großteil des Innenraums Hartplastik zum Einsatz.
Innenraum & Komfort
Mit einer Länge von 4,30 Metern ist der neue 2008 gewachsen, was sich positiv auf das Platzangebot auswirkt. Vorne finden Personen bis zwei Meter Körpergröße komfortabel Platz, und die Kopffreiheit reicht sogar für Personen bis 2,10 Meter. Auch im Fond gibt es nun deutlich mehr Kniefreiheit, sodass selbst 1,90 Meter große Passagiere hinter 1,85 Meter großen Vordersitz-Insassen sitzen können. Trotz des großzügigen Platzes wirkt das Raumgefühl durch die hochgezogene Gürtellinie im Heckbereich jedoch nicht übermäßig luftig.
Der Kofferraum ist für ein Kleinwagen-SUV mit 270 Litern (ADAC-Messung bis Hutablage) ordentlich und lässt sich auf bis zu 1115 Liter erweitern – ein Vorteil, der auch für die Elektroversion gilt, da die Batterie im Unterboden verbaut ist. Die Kofferraumklappe lässt sich leicht öffnen und schließen, bis 1,85 Meter Körpergröße muss man sich keine Sorgen um den Kopf machen. Größere Personen sollten auf das abstehende Heckklappenschloss achten. Die Ladekante liegt bei moderaten 72 Zentimetern. Leider sind die Ablagemöglichkeiten im Fond begrenzt, und die Elektroversion bietet keine zulässigen Stütz- oder Anhängelasten.
Infotainmentsystem
Das „i-Cockpit“ des Peugeot 2008 umfasst einen zentralen 10-Zoll-Touchscreen (zuvor 8 Zoll), über den Klima, Navigation und Radio gesteuert werden. Over-the-air-Updates sind Standard, und es gibt drei USB-Anschlüsse sowie eine induktive Lademöglichkeit für Smartphones. Besonders auffällig ist das hoch angeordnete Kombiinstrument mit 3D-Effekt, das Informationen auf zwei Ebenen darstellt. Diese futuristische Darstellung ist schick und gut ablesbar, erfordert aber eine gewisse Eingewöhnung.
Das kleine Lenkrad ist tief positioniert, sodass das Kombiinstrument darüber gesehen wird – dies sollte vor dem Kauf getestet werden, um eine optimale Sicht zu gewährleisten. Obwohl die Anzahl der Funktionstasten reduziert wurde, ist die Bedienung per Touchscreen durch eine unübersichtliche Menüstruktur wenig intuitiv und erfordert viel Aufmerksamkeit, was von der Straße ablenkt. Positive Aspekte sind der Lautstärkeregler und die wenigen Schnellwahltasten für Hauptfunktionen.
Antrieb & Fahrverhalten
Der Peugeot 2008 ist mit verschiedenen Antrieben erhältlich: einem 101 PS starken Dreizylinder-Benziner, einem neuen 136 PS Mild-Hybrid (Hybrid e-DSC6, 5,0 l/100km WLTP) und zwei Elektroversionen. Besonders hervorzuheben ist der leistungsstärkere E-Motor mit 115 kW/156 PS, der im ADAC Ecotest mit 17,9 kWh/100 km deutlich effizienter ist als die Vorgängerversion (20,2 kWh/100 km). Die Reichweite steigt mit der jetzt 51 kWh (netto) großen Batterie auf 320 Kilometer im ADAC Ecotest.
Die Ladezeiten sind mit durchschnittlich 81,5 kW am Schnelllader (10-80 % in 29 Minuten) gut, während AC-Laden mit 11 kW rund fünfeinhalb Stunden dauert. Die Fahrleistungen des 156-PS-Elektromotors sind dank des sofort verfügbaren Drehmoments von 270 Nm überzeugend; der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt in 9,1 Sekunden, der Vortrieb endet bei 150 km/h.
Das Fahrwerk des e-2008 bietet ein sicheres Fahrverhalten, bleibt gut in der Spur und zeigt sich unbeeindruckt von Fahrbahnunebenheiten. Trotz deutlicher Seitenneigung in Kurven ist das Fahrzeug gut beherrschbar. Im ADAC Ausweichtest agiert das konservative ESP gezielt und sicher. Die Lenkung ist um die Mittellage jedoch wenig präzise und vermittelt ein indirektes Gefühl, was auf kurvigen Landstraßen Korrekturen erfordert. Die Bremsen sind gut abgestimmt, der Übergang zwischen Rekuperation und mechanischer Bremse kaum spürbar, und der Bremsweg von 35,6 Metern aus 100 km/h ist ordentlich.
Verbrauch & Unterhalt
Der Peugeot e-2008 mit 156 PS überzeugt im ADAC Ecotest mit einem Verbrauch von 17,9 kWh/100 km, was eine Reichweite von 320 km ermöglicht. Auto Motor und Sport ermittelte im Test einen Durchschnittsverbrauch von 22 kWh/100 km, die im Alltag Stromkosten von etwa 11,66 Euro pro 100 Kilometer verursachen (bei 53 Cent/kWh). Zum vollständigen Laden der 51 kWh Netto-Batterie werden aufgrund von Ladeverlusten rund 57,6 kWh benötigt.
Die errechnete CO2-Bilanz (Well-to-Wheel, basierend auf dem deutschen Strommix 2021) liegt bei 90 g/km. Für Elektrofahrzeuge fällt in Deutschland keine KFZ-Steuer an. Die monatlichen Unterhaltskosten (ohne Wertverlust) variieren je nach Fahrleistung, starten aber bei rund 269 Euro bei 15.000 Jahreskilometern. Die Versicherungskosten (Haftpflicht, Teil- und Vollkasko) sind im Vergleich zu anderen Fahrzeugen im höheren Bereich angesiedelt. Der Neupreis des e-2008, insbesondere der GT-Variante mit 156 PS, ist mit rund 44.700 Euro gestiegen, was die Freude über die Effizienzgewinne des Facelifts etwas trübt.
Sicherheit & Assistenzsysteme
Die aktive Sicherheitsausstattung des Peugeot 2008 ist bereits ab Werk umfangreich. Serienmäßig an Bord sind unter anderem ein Notbremsassistent und ein Frontkollisionswarner. Der Spurhalteassistent greift vereinzelt sehr beherzt in die Lenkung ein. Der Totwinkelassistent basiert auf Ultraschallsensoren der Einparkhilfe, was seine Reichweite einschränkt. Die passive Sicherheit und Kindersicherheit erhalten gute Bewertungen.
Peugeot bietet auf den Akku eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer, sollte die Ladekapazität unter 70 Prozent fallen. Ab Mai 2025 erweitert sich diese Garantie auch auf das gesamte Fahrzeug. Zusätzlich werden praktische Lösungen für die E-Mobilität angeboten, wie der Free2Move-Service für den Zugang zu über 300.000 Ladepunkten in Europa und die MyPeugeot-App zur Verwaltung von Batterieladung, Vorklimatisierung und Fahrzeuginformationen. Bei Bedarf gibt es sogar eine Mietwagen-Option für Fahrten, die die Reichweite übersteigen.
Fazit
Der Facelift des Peugeot e-2008, insbesondere in der leistungsstärkeren 156 PS GT-Variante, überzeugt durch eine umfangreiche Komfort- und Sicherheitsausstattung, die alle relevanten Alltagsfeatures abdeckt. Die spürbar verbesserten Fahrleistungen und die gesteigerte Effizienz gegenüber dem Vorgänger sind klare Pluspunkte. Kritikpunkte bleiben jedoch die teils umständliche Bedienung des Infotainments und der Klimatisierung sowie die eingeschränkten Ablagemöglichkeiten im Fond. Zudem bietet die Elektroversion keine Stütz- oder Anhängelasten, und der gestiegene Neupreis dämpft die Attraktivität leicht. Dennoch ist der e-2008 mit dem effizienten neuen Elektroantrieb die klar empfehlenswertere Wahl für Interessenten eines kompakten Elektro-SUV.