Einleitung

Die zweite Generation des Peugeot 2008, insbesondere das Facelift von 2023, präsentiert sich als attraktives und geräumigeres Kleinwagen-SUV. Nachdem die erste Generation ihren Glanz verlor, setzte Peugeot mit dem Nachfolger, der sich die Technik mit Modellen wie dem Opel Mokka teilt, neue Akzente. Getestet wurde primär die Elektroversion e-2008, die neben Benzin- und Hybridvarianten angeboten wird und von wichtigen technischen Upgrades profitiert.

Design & Verarbeitung

Optisch wirkt der 2008 stämmig und dynamisch, unterstützt durch bis zu 18-Zoll-Räder und eine hohe Gürtellinie. Das Facelift 2023 brachte Retuschen an der Front mit der neuen Marken-Lichtsignatur im „Krallen-Design“ und dem mittig platzierten Peugeot-Logo. Im Innenraum wurden Polster, Farben und die achtfarbige Beleuchtung aufgefrischt. Besonders die Topausstattung GT überzeugt mit hochwertiger Anmutung durch Ziernähte und Hochglanzverkleidungen. Allerdings besteht der überwiegende Teil der Verkleidungen aus Hartplastik, auch wenn die vorderen Türverkleidungen oben geschäumt sind.

Innenraum & Komfort

Der Peugeot 2008 wuchs mit der zweiten Generation spürbar und bietet mehr Raum. Fahrer bis zwei Meter finden ausreichend Platz. Auch im Fond genießen Passagiere nun deutlich mehr Kniefreiheit, selbst großgewachsene Personen sitzen entspannt. Ein üppiges Raumgefühl kommt durch die hohe Gürtellinie im Heckbereich dennoch nicht auf. Das Kofferraumvolumen ist mit 270 Litern (ADAC-Messung) für ein Kleinwagen-SUV ordentlich und lässt sich auf bis zu 1115 Liter erweitern, auch bei der Elektroversion. Das lässt sich leicht öffnen, die Ladekante ist mit 72 cm moderat. Beachten sollte man das abstehende Heckklappenschloss.

Infotainmentsystem

Das zentrale „i-Cockpit“ des Peugeot 2008 umfasst einen serienmäßigen 10-Zoll-Touchscreen und ein hoch angeordnetes Kombiinstrument mit verblüffendem 3D-Effekt. Diese futuristische Darstellung ist schick und gut ablesbar, erfordert aber Eingewöhnung. Das kleine, tief sitzende Lenkrad kann die Sicht auf die Instrumente behindern – Probesitzen ist daher wichtig. Die Bedienung per Touchscreen ist aufgrund der unübersichtlichen Menüstruktur nicht intuitiv und erfordert viel Aufmerksamkeit. Praktisch sind der Lautstärkeregler und einige Schnellwahltasten. Eine gute Vernetzung mit USB-Anschlüssen, induktiver Ladefläche und Over-the-air-Updates ist vorhanden.

Antrieb & Fahrverhalten

  • Verbrenner: Der Peugeot 2008 ist weiterhin als 1.2 Liter Dreizylinder-Benziner (101 PS) und als 1.2 Liter Mildhybrid (136 PS) erhältlich. Der Benziner zeichnet sich durch gutes Ansprechverhalten aus, während der effizientere Hybrid über kurze Distanzen rein elektrisch fahren kann und einen geringeren Normverbrauch aufweist.
  • Elektro (e-2008): Die Elektroversion e-2008 wurde nach dem Facelift deutlich verbessert. Die stärkere Variante mit 115 kW (156 PS) überzeugt im ADAC Ecotest mit einem Verbrauch von nur 17,9 kWh/100 km und einer auf 320 Kilometer gesteigerten realen Reichweite (WLTP bis 406 km). Am Schnelllader lädt der Akku in nur 29 Minuten von 10 auf 80 Prozent (durchschnittlich 81,5 kW). Der Elektromotor bietet spontanen Durchzug und Beschleunigung.
  • Fahrwerk: Das Fahrwerk des e-2008 ist sicher und stabil. Es hält sauber die Spur und bleibt von Fahrbahnunebenheiten unbeeindruckt. Trotz deutlicher Seitenneigung lässt sich das Fahrzeug gut beherrschen. Im ADAC Ausweichtest zeigte das ESP ein konservatives, aber effektives Eingreifen, sodass der 2008 sicher durch die Pylonengasse manövriert werden kann.
  • Lenkung/Bremsen: Die Lenkung wird als wenig präzise um die Mittellage und indirekt beschrieben, was auf kurvigen Landstraßen öfter Lenkkorrekturen erfordert. Das Bremssystem, das Rekuperation nutzt, ist gut abgestimmt. Das Bremspedalgefühl ist leicht synthetisch, aber Ansprechen und Dosierbarkeit sind einwandfrei. Der Bremsweg von 100 km/h beträgt durchschnittlich 35,6 Meter, ein sehr guter Wert.

Verbrauch & Unterhalt

  • Der 131 PS starke 1.2 Liter Turbobenziner (PureTech 130) des Peugeot 2008 weist im Alltag einen Testverbrauch von 6,7 Litern auf 100 Kilometer auf. Dies führt zu monatlichen Unterhaltskosten von etwa 236 Euro bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern, exklusive Wertverlust. Die Kfz-Steuer beträgt 90 Euro jährlich.
  • Für den Peugeot 2008 E-Motor 156 GT wurde im Test ein Durchschnittsverbrauch von 22 kWh auf 100 Kilometer ermittelt (AMS). Die monatlichen Unterhaltskosten belaufen sich bei 15.000 Jahreskilometern auf rund 269 Euro, ebenfalls ohne Wertverlust. Elektrofahrzeuge profitieren von 0 Euro Kfz-Steuer. Der ADAC Ecotest attestiert der 156 PS Variante 17,9 kWh/100km.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Der Peugeot 2008 verfügt bereits ab Werk über eine umfangreiche aktive Sicherheitsausstattung. Serienmäßig an Bord sind unter anderem ein Notbremsassistent und ein Frontkollisionswarner. Der Spurhalteassistent greift teils zu energisch in die Lenkung ein, was gewöhnungsbedürftig sein kann. Der Totwinkelassistent wurde kritisiert, da er lediglich über die Ultraschallsensoren der Einparkhilfe funktioniert und dadurch eine geringe Reichweite besitzt.

Fazit

Das Facelift hat dem Peugeot 2008, insbesondere dem e-2008, gutgetan. Die getestete GT-Variante punktet mit umfangreicher Komfort- und Sicherheitsausstattung. Das E-Modell überzeugt zudem mit spürbar verbesserten Fahrleistungen, höherer Effizienz und gesteigerter Reichweite im Vergleich zum Vorgänger. Kritikpunkte bleiben die umständliche und wenig intuitive Bedienung des i-Cockpits und Infotainmentsystems. Des Weiteren bietet die Elektroversion keine Anhängelast. Unterm Strich ist die neue Version mit dem effizienten 156-PS-Elektromotor jedoch die klar empfehlenswertere Wahl für Interessenten eines kompakten und stilbewussten SUV.