Einleitung
Der GWM Ora 03, ehemals als Ora Funky Cat bekannt, ist der erste vollelektrische Kompakte des chinesischen Herstellers Great Wall Motor (GWM) auf dem deutschen Markt. Er tritt mit einem unkonventionellen, retro-futuristischen Design an, das an europäische Kleinwagenikonen erinnert. Ziel ist es, Lifestyle und Elektro-Mobilität zu vereinen.
Der Ora 03 positioniert sich als charmanter Stadtflitzer, der mit hochwertigen Materialien und umfassender Ausstattung punkten möchte. Während er in puncto Fahrdynamik und Sicherheit überzeugt, zeigen sich im Detail teils gewöhnungsbedürftige Bedienkonzepte und weniger zeitgemäße Ladeeigenschaften.
Design & Verarbeitung
Das Exterieur des GWM Ora 03 fällt sofort ins Auge: Mit runden Kulleraugen-Scheinwerfern, froher Zweifarben-Lackierung und einem rundlichen Heck erinnert er an eine Mischung aus VW Käfer, Mini und Fiat 500e. Dieses putzige Kleinwagen-Design kaschiert geschickt seine wahre Länge von 4,24 Metern, die ihn eigentlich in die Kompaktwagenklasse rückt. Auch Heck- und Bremsleuchten sind stylish in die Heckscheibe integriert.
Im Innenraum überrascht der Ora 03 mit einer erfreulich hohen Qualitätsanmutung. Die Verarbeitung ist gut, und die Kunststoffoberflächen fühlen sich angenehm an. Liebevolle Details wie verchromte Kippschalter und ein schicker Automatikwahlhebel tragen zum edlen Ambiente bei. Das optionale Panorama-Glasdach flutet den Innenraum mit Licht und verstärkt den hochwertigen Gesamteindruck, der über den Erwartungen an ein Fahrzeug dieser Preisklasse liegt.
Innenraum & Komfort
Trotz seiner kompakten Außenmaße bietet der GWM Ora 03 im Innenraum überraschend viel Platz. Besonders im Fond profitieren Passagiere von einer „fondlastigen“ Konstruktion mit großzügiger Beinfreiheit, die auch Erwachsenen auf längeren Fahrten Komfort bietet. Vorn ist das Raumangebot ebenfalls gut, und die elektrisch verstellbaren Vordersitze ermöglichen eine vielseitige Sitzposition.
Die Sitze selbst sind mit veganem Leder bezogen und bieten je nach Ausstattung sogar Sitzheizung, -lüftung und Massagefunktionen. Kritisiert wird jedoch von einigen Testern, dass die Sitze zu klein und hart gepolstert sein können. Die Übersichtlichkeit nach hinten ist eingeschränkt, da ein Heckscheibenwischer fehlt und die Scheibe schnell verschmutzt. Hier helfen die serienmäßige 360-Grad-Rundumsichtkamera und Parksensoren beim Rangieren.
Der Kofferraum des Ora 03 ist mit einem Volumen von 228 Litern eine seiner größten Schwächen. Dies ist selbst für einen Kleinwagen wenig und bietet kaum Platz für mehr als einen Koffer. Zum Vergleich: Ein VW ID.3 bietet hier deutlich mehr Raum. Beim Umklappen der Rücksitze entsteht zudem eine störende Stufe, und die hohe Ladekante erschwert das Beladen. Die Zuladung von 355 kg ist ausreichend.
Infotainmentsystem
Das Infotainmentsystem des Ora 03 basiert auf zwei 10,25-Zoll-Displays. Während die Grafiken modern wirken, sind die Schriften und Bedienfelder auf dem zentralen Touchscreen oft zu klein und die Menüs verschachtelt. Dies erschwert die Bedienung während der Fahrt und lenkt ab.
Die Steuerung erfolgt hauptsächlich über den Touchscreen, da physische Tasten weitgehend fehlen. Eine Sprachsteuerung, die auf „Hey Ora!“ hört, kann Fahrzeugfunktionen wie Klimaanlage oder Sitzmassage steuern und lernt hinzu. Allerdings hat sie Probleme mit freien Spracheingaben fürs Navigationssystem und wird von einigen Testern als