Einleitung

Der Mazda2 behauptet sich seit 2014 als dynamischer Kleinwagen auf dem Markt und wurde seitdem mehrfach umfassend überarbeitet, zuletzt Anfang 2023. Er steht für Fahrspaß und Effizienz, auch wenn er in puncto Raumangebot nicht mit allen Konkurrenten mithalten kann. Die Philosophie des "Weniger ist mehr" zeigt sich hier in einem agilen Fahrverhalten und sparsamen Motoren, die vor allem Fahrer ansprechen, die Wert auf ein direktes Fahrerlebnis legen.

Design & Verarbeitung

Das Design des Mazda2 wirkt mit seiner relativ langen Motorhaube und der weit hinten platzierten Fahrgastzelle zeitlos und gefällig. Jüngste Facelifts brachten eine modifizierte Front- und Heckpartie sowie einen größeren Kühlergrill (teils geschlossen, teils offen, je nach Ausstattung), flankiert von LED-Scheinwerfern.

Im Innenraum überzeugt der Mazda2 mit einem gelungenen Cockpit und Materialien, die für diese Fahrzeugklasse als hochwertig gelten. Die Verarbeitungsqualität ist positiv hervorzuheben. Bedienelemente rasten präzise und fühlen sich wertig an.

Innenraum & Komfort

Obwohl der Mazda2 mit knapp über vier Metern Länge zu den größeren Kleinwagen zählt, ist er kein Raumwunder. Die Platzverhältnisse vorn sind ordentlich, doch im Fond wird es für großgewachsene Passagiere aufgrund des abfallenden Daches eng, was die Kopffreiheit einschränkt.

Die Rundumsicht leidet unter den flachen und langen A-Säulen sowie den breiten Dachsäulen hinten, was das Rangieren erschweren kann. Der Kofferraum bietet mit 280 bis 950 Litern ein dem Segment entsprechendes Volumen, allerdings entsteht beim Umklappen der Rückbank eine Stufe im Ladeboden. Andere Kleinwagen wie Polo oder Fiesta bieten hier mehr Platz.

In puncto Komfort lässt das knackig abgestimmte Fahrwerk den Mazda2 auf der Autobahn spürbar über den Belag holpern. Auch die Seitenwindempfindlichkeit bei höherem Tempo ist aufgrund des geringen Gewichts präsent. Das Windgeräuschniveau ist jedoch angenehm gering. Die Sitze bieten ergonomische Vorteile, sind aber mitunter kurz geraten.

Infotainmentsystem

Das Multimedia-System MZD Connect wird über einen 7-Zoll-Bildschirm und einen intuitiven Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole intuitiv bedient – ein Ansatz, der an das Bediensystem von BMW erinnert. Eine Smartphone-Integration ist serienmäßig. Eine Besonderheit in dieser Fahrzeugklasse ist das optionale Head-up-Display, das wichtige Fahrinformationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert.

Antrieb & Fahrverhalten

Der Mazda2 wird von 1,5-Liter-Skyactiv-G-Benzinmotoren mit 75, 90 und 115 PS angetrieben, die als Saugmotoren ausgelegt sind und ein Mild-Hybrid-System nutzen. Dieses System gewinnt Bremsenergie zurück und entlastet den Verbrenner. Dieselmotoren sind seit 2018 nicht mehr im Angebot.

Die Motoren entfalten ihre Leistung eher bei höheren Drehzahlen und bieten keinen Turbopunch, sprechen dafür aber spontan auf Gasbefehle an. Besonders hervorzuheben ist die äußerst knackige und präzise Schaltung (fünf oder sechs Gänge), die Freude am manuellen Fahren bereitet. Optional ist auch eine Sechsstufen-Automatik erhältlich, die jedoch den Schaltspaß reduziert.

Das geringe Gewicht von knapp über einer Tonne trägt maßgeblich zum flinken und agilen Fahrverhalten bei. Die Lenkung ist präzise und leichtgängig. Die serienmäßige G-Vectoring Control-Software verfeinert die Handlichkeit zusätzlich, indem sie beim Einlenken kurz das Drehmoment an den Vorderrädern reduziert und so die Traktion verbessert.

Verbrauch & Unterhalt

Die Skyactiv-Motoren des Mazda2 sind auf Effizienz getrimmt. Im ADAC Ecotest erzielte der 90-PS-Benziner einen Durchschnittsverbrauch von 5,1 l/100 km, während der 115-PS-Motor bei 5,2 l/100 km lag. Bei Auto Motor Sport wurde für den 115-PSer ein Testverbrauch von 5,9 l/100 km ermittelt, wobei auf der Eco-Runde Werte von bis zu 5,0-5,1 l/100 km erreicht werden konnten. Unter sportlicher Fahrweise kann der Verbrauch auf über 8 Liter steigen. Der CO-Ausstoß unter hoher Last wurde bei neueren Modellen signifikant verbessert, was zu einer besseren Ecotest-Bewertung führt.

Die Unterhaltskosten des Mazda2 sind als günstig einzustufen, was sich in niedriger Kfz-Steuer und moderaten Betriebskosten widerspiegelt. Die Listenpreise der Top-Ausstattungslinien können jedoch als "knackig" empfunden werden, was den Gesamteindruck etwas trübt.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Der Mazda2 bietet eine solide Sicherheitsausstattung. Serienmäßig sind sechs Airbags, ESP, Bremsassistent, Reifendruck-Kontrollsystem, Berganfahrassistent und G-Vectoring Control an Bord. Sicherheitssysteme sind jedoch oft an höhere Ausstattungslinien gebunden. So sind der Spurhalteassistent, City-Notbremsassistent (bis 30 km/h) und Spurwechselassistent Plus erst in den gehobenen Linien oder optionalen Paketen verfügbar.

Optional sind auch hochwertige Features wie Matrix-LED-Scheinwerfer für blendfreies Dauerfernlicht, eine 360-Grad-Kamera und Verkehrszeichenerkennung erhältlich. Im Euro NCAP Crashtest erreichte der Mazda2 eine Bewertung von vier von fünf Sternen. Der Bremsweg aus 100 km/h lag im ADAC bei mittelmäßigen 38,7 Metern (für den 90-PSer) bzw. 32,5 Metern (für den 115-PSer in einem anderen Test).

Fazit

Der Mazda2 ist ein agiler Kleinwagen, der mit seinem Fahrspaß, der präzisen Schaltung und seinen effizienten Mild-Hybrid-Motoren überzeugt. Besonders die hochwertige Verarbeitung und die intuitive Bedienung heben ihn hervor. Allerdings müssen Kaufinteressenten Abstriche beim Raumangebot im Fond und Kofferraum machen, und die Rundumsicht ist verbesserungswürdig. Die Sicherheitssysteme sind zwar umfassend, aber oft an teurere Ausstattungslinien gekoppelt. Für Fahrer, die ein emotionales und agiles Fahrerlebnis suchen und den Fokus nicht primär auf maximale Raumausnutzung legen, bleibt der Mazda2 eine sehr gute Wahl.