Einleitung

Der Fiat Panda repräsentiert die rationale Wahl im Fiat-Portfolio, vergleichbar mit dem Fiat 500, jedoch mit entscheidenden Vorteilen wie mehr Höhe, Platz und zusätzlichen Türen. Seit seiner Einführung im Jahr 2012 (mit Überarbeitungen 2017 und 2020) hat sich der Panda als praktischer und preiswerter Alltagsbegleiter etabliert. Er richtet sich an Kaufinteressenten, die einen unkomplizierten Kleinwagen mit hohem Nutzwert suchen. Trotz seiner langen Bauzeit und der damit verbundenen Abstriche in einigen modernen Bereichen, erfreut sich der Panda weiterhin großer Beliebtheit und erzielt in Nutzerbewertungen hohe Zufriedenheitswerte von durchschnittlich 4,6 von 5 Sternen.

Design & Verarbeitung

Der Panda behält seine klassische, kastenartige Form bei, die auf Praktikabilität und maximale Raumeffizienz ausgelegt ist. Abgerundete Karosseriekanten verbessern den Luftwiderstand und tragen zur modernen Optik bei, während die hohe Karosserie und die tiefen Seitenscheiben eine hervorragende Rundumsicht ermöglichen. Auch kleinste Parklücken lassen sich dank der kompakten Länge von rund 3,65 Metern und dem senkrecht abfallenden Heck spielerisch meistern. Im Innenraum dominieren Kunststoffe, die jedoch nicht mehr so karg wirken wie bei älteren Modellen. Insgesamt präsentiert sich die Verarbeitung solide, und Berichte über Rostprobleme oder gravierende Mängel sind bei gepflegten Gebrauchtwagen selten.

Innenraum & Komfort

Das Platzangebot im Fiat Panda ist vorn sehr gut, mit viel Kopffreiheit. Hinten ist der Platz für große Erwachsene allerdings begrenzt, Kinder fühlen sich hier wohler. Die fünf Türen und die hohe Karosserie erleichtern den Einstieg und das Beladen. Der Kofferraum bietet mit 225 Litern ein gutes Volumen für das Segment, kann durch Umklappen der Rücksitze auf bis zu 870 Liter erweitert werden. Der Panda verfügt über praktische Ablagen, inklusive einer großen offenen Ablage auf der Beifahrerseite, die an den Ur-Panda erinnert. Die Federung ist für einen Kleinwagen als ordentlich zu bezeichnen, neigt aber auf schlechten Wegstrecken zu spürbarem Achspoltern. Das Innengeräusch ist je nach Motorisierung und Geschwindigkeit tendenziell als laut zu empfinden, besonders bei höheren Tempi auf der Autobahn.

Infotainmentsystem

Das Infotainmentsystem des Fiat Panda hat sich über die Jahre weiterentwickelt. Während ältere Modelle oft nur ein einfaches CD-Radio boten, sind neuere Varianten – insbesondere ab dem Facelift 2020 mit dem optionalen Tech-Paket – deutlich besser ausgestattet. Diese verfügen über einen 7-Zoll-Touchscreen mit Uconnect-Infotainment, digitalem Radioempfang (DAB) und Freisprecheinrichtung. Die Integration von Smartphones via Android Auto und Apple CarPlay ist ebenfalls möglich. Die Bedienung des Systems wird allgemein als selbsterklärend und unkompliziert beschrieben. Trotz dieser Verbesserungen wird die Konnektivität des Panda im Vergleich zu moderneren Konkurrenten aufgrund seiner langen Bauzeit teilweise als nicht mehr zeitgemäß bewertet.

Antrieb & Fahrverhalten

Der Fiat Panda bietet eine vielfältige Auswahl an Motorisierungen. Aktuell ist er primär als 1.0 GSE Mild-Hybrid mit 70 PS erhältlich. Dieser Dreizylinder-Saugmotor, kombiniert mit einem Riemen-Starter-Generator, sorgt für eine kultivierte Laufkultur und eine komfortable Start-Stopp-Automatik. Frühere Varianten umfassten einen 1.2-Liter-Vierzylinder-Benziner (69 PS) sowie den charakteristischen, aber mitunter lauten 0.9 TwinAir Zweizylinder-Turbo (85-90 PS). Für Sparfüchse gab es auch Autogas- (LPG) und Erdgas-Versionen (CNG), die sich durch sehr niedrige Betriebskosten auszeichnen. Der, inzwischen eingestellte, 1.3 Multijet Diesel (75-95 PS) überzeugte mit Kraft und Effizienz. Ein besonderes Merkmal ist der optionale Allradantrieb (4x4), der den Panda zu einem wendigen Kraxler mit überraschend guter Geländetauglichkeit macht, begünstigt durch sein geringes Gewicht. Das Handling ist allgemein leichtgängig, unterstützt durch den serienmäßigen City-Modus der Lenkung. Das Fahrverhalten ist als sicher und gutmütig beschrieben, jedoch fallen die Bremswege mit über 40 Metern (aus 100 km/h) länger aus als bei vielen Wettbewerbern.

Verbrauch & Unterhalt

Der Verbrauch des Fiat Panda variiert je nach Motorisierung und Fahrweise. Der 1.0 GSE Mild-Hybrid liegt im kombinierten WLTP-Zyklus bei etwa 5,1 bis 5,2 l/100km, wobei Testverbräuche um 5,5 l/100km im Alltag erreicht wurden. Frühere Zweizylinder-Benziner konnten bei sportlicher Fahrweise durchaus 6,5 bis 8 Liter Super pro 100 Kilometer verbrauchen. Die Diesel-Varianten waren mit rund 3,9 bis 4,5 Litern am sparsamsten. Besonders hervorzuheben sind die Erdgas- und Autogas-Versionen, die mit sehr niedrigen Betriebskosten punkten. Die jährliche KFZ-Steuer ist mit 18 bis 20 Euro äußerst gering. Die Unterhaltskosten insgesamt sind verblüffend niedrig, auch die Pannenhäufigkeit ist bei jüngeren Baujahren gesunken, wobei die Starterbatterie als häufigste Pannenursache bekannt ist. Der Panda zeigt zudem eine hohe Wertstabilität, was ihn auch als Gebrauchtwagen attraktiv macht.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Das Sicherheitsniveau des Fiat Panda ist der größte Kritikpunkt. Während er beim Euro NCAP Crashtest im Jahr 2011 noch vier Sterne erreichte, erhielt er 2018 null Sterne. Dies liegt primär am Fehlen moderner Sicherheits- und Assistenzsysteme, da der Panda in seiner Grundkonstruktion schon länger unverändert ist. Serienmäßig sind Fahrer- und Beifahrerairbags vorhanden, Seiten- und Kopfairbags waren teilweise optional. Ein City-Notbremsassistent ist gegen Aufpreis erhältlich, aber nicht für alle Ausstattungslinien. Komfortabel Notbremssysteme, Spurhalteassistenten oder adaptive Tempomatsysteme, die in modernen Kleinwagen Standard sind, fehlen gänzlich. Es gab Rückrufaktionen, unter anderem wegen möglicher Probleme mit den Seitenairbags (2017) und der Nachrüstung eines Verstärkungsbügels (2018).

Fazit

Der Fiat Panda ist eine ausgezeichnete Wahl für alle, die einen pfiffigen, praktischen und kostengünstigen Kleinwagen für den Stadtverkehr und den Alltag suchen. Seine Kompaktheit, die hervorragende Übersichtlichkeit und der flexible Innenraum mit überraschend gutem Platzangebot vorn sind seine großen Stärken. Besonders die niedrigen Unterhaltskosten und die Vielfalt an Antriebsoptionen, inklusive der seltenen Allrad-Variante, machen ihn attraktiv. Abstriche müssen bei modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen sowie dem Innengeräusch gemacht werden. Wer jedoch ein unkompliziertes, charakterstarkes Auto schätzt und auf neueste Technik verzichten kann, findet im Fiat Panda einen zuverlässigen Begleiter.