Einleitung

Der DS 3, ein modischer Mini-SUV und urbaner Crossover mit französischem Flair, wurde mit dem jüngsten Facelift Anfang 2023 überarbeitet, wobei der Beiname Crossback entfiel. Er positioniert sich als stilvolle Alternative im B-Segment und zielt auf gut situierte Käufer ab, die individuellen Geschmack und Luxus schätzen. Der DS 3 konkurriert mit Modellen wie dem Audi Q2 und Mini Countryman, aber auch mit dem Seat Arona, Ford Puma, Toyota Yaris Cross und VW T-Cross. Er ist sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch als rein elektrischer E-Tense erhältlich.

Design & Verarbeitung

Der DS 3 fällt durch seine Länge von 4,12 Metern und die bis zu 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen formal in die Klasse der Mini-SUVs, wirkt jedoch optisch größer. Markante Merkmale sind der außergewöhnliche Schwung in den vorderen Kotflügeln, optionale LED-Matrix-Scheinwerfer, Tagfahrlichter in Form zweier LED-Linien und ein breiter Kühlergrill. Besonders auffällig sind auch der nach Art des Nike-Swoosh verlaufende Knick in der Seitenflanke und die serienmäßig versenkbaren Türgriffe, die beim Annähern des Fahrers ausfahren. Die Farbpalette umfasst extravagante Optionen wie Diva-Rot. Innen weckt der DS 3 mit feinem Leder im Perlenstich-Ziernähten und vom „Pariser Luxus“ inspirierter Gestaltung hohe Erwartungen. Lediglich die Materialauswahl im Bereich der Mittelkonsole und Türverkleidungen offenbart an einigen Stellen eher „Rotstift“ als Premiumanspruch.

Innenraum & Komfort

Das Raumangebot in der ersten Reihe des DS 3 ist ordentlich, limitiert jedoch die Beinfreiheit für Personen über 1,95 Meter Körpergröße. Auf der Rückbank ist der Platz für Knie, Schultern und Kopf eher beengt. Die eigentümliche Fenstergeometrie und im Blickfeld platzierte Lautsprecher, zusammen mit einer hohen Seitenlinie und der C-Säule, tragen zu einem eingeschränkten Raumgefühl bei. Dies sind typische Nachteile eines Kleinwagens. Der Kofferraum bietet ein Fassungsvermögen von 350 Litern, erweiterbar auf bis zu 1050 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen – ein ordentlicher Wert für diese Fahrzeugklasse. Die Sitze vorn sind als „kuschelig“ beschrieben, könnten aber für große Menschen, insbesondere auf langen Fahrten, eine längere Oberschenkelauflage bieten. Der insgesamt hohe Federungskomfort und die gute Dämmung tragen positiv zum Wohlbefinden bei, Windgeräusche dringen kaum in den Innenraum.

Infotainmentsystem

Das Infotainmentsystem des DS 3 wird primär über einen 10,3 Zoll großen Touchscreen auf der Mittelkonsole gesteuert. Nach dem Facelift wurde die Tastenanordnung unter dem Bildschirm logischer gestaltet, auch wenn ihre Gruppierung in drei trapezförmigen Rahmen ergonomisch nicht ideal ist; sie sind zudem sehr empfindlich. Das neue DS Iris System, optional mit integriertem Sprachassistenten ChatGPT, ermöglicht eine individualisierbare Oberfläche mit Widgets. Drahtlose Anbindung für Apple CarPlay und Android Auto ist vorhanden. Die Sprachsteuerung „Iris“ zeigte sich bei Tests zwar verbesserungswürdig, konnte aber grundlegende Funktionen wie Klima- und Navigationsanfragen bewerkstelligen. Das Navigationssystem von TomTom zeigt jedoch keine Echtzeit-Informationen zu freien Straßen oder Ladestationen-Belegung an.

Antrieb & Fahrverhalten

Der DS 3 ist mit zwei Benzinern (100 PS, 130 PS), einem Diesel (130 PS) und einem Elektroantrieb (E-Tense) verfügbar. Der 130-PS-Benziner genügt im Alltag, wobei das gut schaltende Achtgang-Automatikgetriebe für zügige Überholvorgänge sorgt. Beim E-Tense leistet der Elektromotor 115 kW (156 PS). Die nutzbare Batteriekapazität beträgt 51 kWh (brutto 54 kWh), was eine WLTP-Reichweite von rund 400 Kilometern ermöglicht. Im Test lag der realistische Verbrauch bei ca. 15,8 bis 17 kWh/100 km, was einer Reichweite von etwa 300 bis 360 Kilometern entspricht. Das Fahrwerk des DS 3 ist eindeutig komfortabel ausgelegt, was Schlaglöcher gut schluckt und auch Feldwege meistert. Sportliche Ambitionen werden jedoch durch eine frühe Untersteuerneigung (beim Verbrenner) und ausgeprägte Wankbewegungen begrenzt, das Auto will gemütlich bewegt werden. Die Lenkung ist leichtgängig und rückmeldungsarm, die Bremsen sind standfest, aber schwer dosierbar mit langem Pedalweg. Der Bremsweg ist mit 35,4 Metern gut. Für Bergabfahrten steht ein Rekuperationsmodus (B) zur Verfügung.

Verbrauch & Unterhalt

Die Preise für den DS 3 beginnen bei 26.640 Euro für den 100-PS-Benziner mit Handschaltung. Der DS 3 PureTech 130 Automatik startet bei 29.940 Euro. Der elektrische DS 3 E-Tense ist ab 41.500 Euro (Basisversion Pallas) zu haben, wobei höherwertige Ausstattungslinien den Preis schnell über 50.000 Euro treiben. Dies wird von Testern als hoch für ein City-SUV empfunden. Die serienmäßige Ausstattung ist jedoch erfreulich umfangreich und enthält bereits viele Komfort- und Sicherheitsdetails. Ein Nachteil im Unterhalt könnte die geringe Anzahl von lediglich 39 DS-Händlerstützpunkten in Deutschland sein, was die Service- und Kaufmöglichkeiten einschränkt.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Der DS 3 erreichte im Euro NCAP Crashtest noch als Crossback 4 Sterne. Mit dem optionalen, inzwischen serienmäßigen Notbremsassistenten Active Safety Brake mit Radfahrer- und Fußgängererkennung schaffte er 5 Sterne. Der Insassenschutz wird als sehr gut bewertet, das Verletzungsrisiko für Erwachsene und Kinder ist gering. Das Fahrzeug ist umfassend mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, Kopf- und Seitenairbags sowie Gurtwarnern ausgestattet. ISOFIX-Halter sind an den äußeren hinteren Sitzplätzen und am Beifahrersitz vorhanden. Serienmäßig verfügt der DS 3 über ein Assistenzpaket mit aktivem Spurhaltesystem, Speedlimiter, Fernlicht- und Berganfahrassistenten sowie Verkehrszeichenerkennung. Einige gängige modernere Assistenzsysteme wie ein Tempomat mit streckenbasierter Geschwindigkeitsanpassung oder ein Parklenkassistent fehlen jedoch.

Fazit

Der DS 3 ist ein stilvoller und komfortabler Mini-SUV, der mit seinem außergewöhnlichen Design und edel anmutendem Innenraum hervorsticht. Er richtet sich an Käufer, die Wert auf Individualität und ein entspanntes Fahrerlebnis legen. Trotz des hohen Fahrkomforts und der umfangreichen Ausstattung muss man Abstriche beim Raumangebot im Fond und bei der teils unübersichtlichen Bedienung hinnehmen. Insbesondere der hohe Anschaffungspreis, vor allem für die E-Tense-Varianten, wird kritisch betrachtet. Für urbane Individualisten mit Budget und einem Fokus auf Design statt rein sportlicher Dynamik kann der DS 3 dennoch eine interessante Wahl sein.