Einleitung

Der Citroën e-C3 betritt den Markt als wichtiger Schritt hin zu erschwinglicher Elektromobilität. Er repräsentiert einen Kurswechsel für den französischen Hersteller und zielt darauf ab, E-Autos für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen. Mit einem kantigen Design, das SUV-Elemente aufgreift, und einer kompakten Länge von rund vier Metern, positioniert sich der e-C3 als vielseitiger Kleinwagen, der primär für den urbanen Raum konzipiert wurde. Die ersten Versionen, „You“ und „Max“, sind seit Spätsommer 2024 erhältlich, eine noch günstigere Basisversion mit reduzierter Reichweite soll 2025 folgen.

Design & Verarbeitung

Äußerlich präsentiert sich der Citroën e-C3 mit einem markanten, fast SUV-ähnlichen Design, das ihn von klassischen Kleinwagen abhebt. Er wirkt robust und modern. Im Innenraum dominiert ein eher puristisches, aber zweckdienliches Layout. Die Materialwahl entspricht der Preisklasse, mit einem überwiegenden Einsatz von Kunststoffen. Dennoch wirken die Oberflächen im oberen Bereich und in Griffweite wertig und gut verarbeitet, ohne zu knarzen. Das Interieur ist aufgeräumt und nicht überladen, was zu einer klaren Übersicht beiträgt. An den Türen angenähte „Affirmations-Fähnchen“ wie „Be happy“ sollen ein hippes Großstadt-Publikum ansprechen.

Innenraum & Komfort

Das Platzangebot im e-C3 ist für seine Fahrzeugklasse bemerkenswert, insbesondere die Kopffreiheit, die durch Aussparungen im Dachhimmel zusätzlich optimiert wird. Das Lenkrad lässt sich in Höhe und Tiefe verstellen, die Sitze längs und in der Höhe, was eine gute Sitzposition ermöglicht. Lediglich die Beine im Fond sind aufgrund der im Boden verbauten Batterien stärker angewinkelt, was auf längeren Fahrten zu Lasten des Komforts gehen kann. Der Kofferraum bietet mit 310 Litern ein ordentliches Volumen für einen Kleinwagen, allerdings stört eine hohe Ladekante und die fehlende Fernentriegelung. Die Rückbank ist in der Basisversion nicht geteilt umlegbar, was die Flexibilität einschränkt. Gegen Aufpreis sind die „Advanced Comfort“-Sitze erhältlich, die den typischen Citroën-Komfort mit weicher Polsterung bieten.

Infotainmentsystem

Citroën geht beim Infotainment unterschiedliche Wege, um den niedrigen Preis der Basisversion zu realisieren. In der Ausstattungslinie „You“ gibt es keinen integrierten Touchscreen; stattdessen dient eine Smartphone-Halterung als Basis für Navigation und Radio – das eigene Handy übernimmt hier die Rolle des Infotainments. Die Fahrdaten werden auf einer schmalen digitalen Anzeigenleiste über dem Lenkrad, dem sogenannten „C-Zen Lounge“-Head-up-Display, dargestellt. Dieses ist zwar kein echtes Head-up-Display, erfüllt aber seinen Zweck und ist gut ablesbar. Erst in der höheren Ausstattung „Max“ ist ein 10,25 Zoll großer Touchscreen mit Apple CarPlay, Android Auto und Navigationssystem an Bord, dessen Bedienung als reaktionsschnell und vorbildlich beschrieben wird, auch wenn eine Ladeplanung für die Route fehlt.

Antrieb & Fahrverhalten

Der Citroën e-C3 wird von einem 83 kW (113 PS) starken Elektromotor an der Vorderachse angetrieben, der ein Drehmoment von 120 Nm liefert. Damit beschleunigt er in 11,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 132 bis 135 km/h. Diese Werte sind für den Stadtverkehr und Überlandfahrten absolut ausreichend, auf der Autobahn muss der kleine Franzose jedoch Einschränkungen hinnehmen. Das Fahrverhalten ist typisch Citroën: äußerst komfortabel dank des „Advanced Comfort“-Fahrwerks mit hydraulischen Anschlägen, das Unebenheiten sanft abfedert. Die Lenkung ist leichtgängig und direkt genug, um den Stadtverkehr zu meistern, neigt auf der Landstraße aber zu leichten Wankbewegungen. Die Rekuperation ist effektiv und lässt sich einstellen.

Verbrauch & Unterhalt

Der e-C3 ist mit einer 44 kWh großen Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) ausgestattet, die eine WLTP-Reichweite von 320 bis 325 Kilometern ermöglicht. Der Verbrauch wird mit etwa 16,8 bis 17,4 kWh pro 100 Kilometer angegeben, wobei im Test teilweise auch geringere Werte erzielt wurden. Ein Manko ist das Fehlen einer Wärmepumpe, die auch gegen Aufpreis nicht erhältlich ist und sich negativ auf die Reichweite bei kälteren Temperaturen auswirken kann. Die DC-Schnellladeleistung beträgt moderate 100 kW, was eine Aufladung von 20 auf 80 Prozent in etwa 26 Minuten ermöglicht. Beim AC-Laden bietet die Basisversion nur 7,4 kW, was zu einer Ladezeit von fast neun Stunden führt; 11 kW sind gegen 400 Euro Aufpreis verfügbar und verkürzen die Ladezeit auf rund drei Stunden.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Der Citroën e-C3 ist serienmäßig mit einer umfassenden Sicherheitsausstattung versehen, darunter Front-, Kopf- und Seitenairbags, ABS, ESP, ASR sowie ein Bremsassistent. Im Falle einer Notbremsung wird die Warnblinkanlage automatisch aktiviert, und ein Reifendruckkontrollsystem ist ebenfalls Standard. Eine Reihe von Assistenzsystemen unterstützt den Fahrenden, wie der Aufmerksamkeitswarner, der Notbremsassistent (wichtig für Fußgängerschutz), sowie die Einparkhilfe. Die Ausstattungslinie „Max“ bietet zusätzlich eine Rückfahrkamera, Tempomat und Verkehrszeichenerkennung. Es ist zu beachten, dass eine vom Global NCAP (für den indischen Markt produzierte Version) durchgeführte Crashtest-Bewertung für den Erwachsenenschutz null Sterne ergab, während der Kinderschutz mit einem Stern bewertet wurde; dieser Test bezieht sich jedoch nicht auf die Euro-NCAP-Standards für den europäischen Markt.

Fazit

Der Citroën e-C3 ist ein mutiger Schritt in Richtung eines bezahlbaren Elektroautos und füllt eine wichtige Marktlücke. Er bietet ein überzeugendes Gesamtpaket für den urbanen Einsatz und Pendler, mit gutem Platzangebot und hohem Fahrkomfort. Die Abstriche bei der Ladeleistung der Basisversion, dem fehlenden Infotainmentsystem in der Einstiegsvariante und der fehlenden Wärmepumpe sind Kompromisse, die man für den geringen Preis in Kauf nehmen muss. Wer diese Einschränkungen akzeptiert und den Fokus auf den Stadtverkehr legt, findet im e-C3 ein attraktives und alltagstaugliches Elektroauto, das insbesondere im Stadt-Fahrbetrieb durch seine Spritzigkeit überzeugt. Für längere Fahrten oder höhere Komfortansprüche empfiehlt sich die besser ausgestattete „Max“-Variante.