Einleitung
Der VW ID.7 Tourer, Volkswagens größtes Elektromodell, marks a significant step in the brand's electric transformation. Er wurde entwickelt, um die Lücke des beliebten Passat Variant in der Elektro-Ära zu schließen und überzeugt dabei mit einer Kombination aus Komfort, Platzangebot und fortschrittlicher Technik. Nach anfänglicher Kritik an früheren ID-Modellen hat Volkswagen entscheidende Verbesserungen vorgenommen, was dem ID.7 Tourer Bestnoten in unabhängigen Tests einbrachte, darunter ein "Sehr gut" vom ADAC. Er wird als direkter Konkurrent in der oberen Mittelklasse positioniert und bietet eine überzeugende Alternative zu Premium-Modellen. Der ID.7 GTX Tourer, als sportliche Variante mit Allradantrieb, ergänzt das Angebot um zusätzliche Leistung und Fahrdynamik. Das Modell wird im Volkswagen-Werk in Emden für den europäischen und nordamerikanischen Markt produziert.
Design & Verarbeitung
Der ID.7 Tourer präsentiert sich mit einer Länge von 4,96 Metern als längstes Volkswagen-Modell. Das Design ist windschnittig, mit einem cW-Wert von nur 0,24, was zu einer hohen Effizienz beiträgt. Die äußere Erscheinung kombiniert Eleganz mit einer klaren, funktionalen Form, die an den traditionellen Kombi erinnert. Besondere Designmerkmale der GTX-Varianten umfassen spezielle Stoßfänger mit schwarzem Wabengrill, ein schwarzes Dach und sportliche 20-Zoll-Aluräder. Zudem verfügt der GTX über das IQ.LIGHT mit LED-Matrixscheinwerfern und illuminierten VW-Zeichen vorn und hinten. Die Verarbeitung im Innenraum wird als hochwertig beschrieben. Volkswagen hat "grobes Plastik aus den oberen Sichtachsen verbannt" und auf den Einsatz nachhaltiger und recycelter Materialien, beispielsweise bei den Sitzbezügen, geachtet. Kleinere Details wie die "untenrum sparsam verkleidete Lenksäule" oder die "von innen nicht durchlackierte Haube" könnten jedoch bei genauerem Hinsehen den Premium-Eindruck leicht schmälern.
Innenraum & Komfort
Der lange Radstand von 2.971 mm sorgt für "feudale Platzverhältnisse" im ID.7 Tourer. Sowohl auf den vorderen als auch auf den hinteren Sitzen genießen Passagiere "ausgesprochen viel Platz und Beinfreiheit". Auch größere Personen finden ausreichend Kopffreiheit. Der mittlere Sitzplatz im Fond ist jedoch schmaler und für lange Strecken weniger geeignet. Die Vordersitze bieten hohen Komfort und sind in optionalen "ergoActive"-Varianten mit elektrischer Einstellung, Memory-Funktion, aktiver Sitzlüftung und Massagefunktion erhältlich. Diese Sitze können sogar automatisch erkennen, ob sie geheizt oder gekühlt werden müssen. Die Geräuschdämmung ist exzellent, was zusammen mit dem komfortabel abgestimmten Fahrwerk ein ruhiges Fahrerlebnis auf Langstrecken ermöglicht. Das optional adaptive Fahrwerk (DCC) bietet eine breite Spreizung von sportlich-straff bis gemütlich und wird als "sehr empfehlenswert" eingestuft. Das Kofferraumvolumen des ID.7 Tourer beträgt 605 Liter (Rücksitzbank aufrecht) und bis zu 1.714 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank. Dies ist zwar etwas weniger als beim Verbrenner-Pendant Passat Variant, aber immer noch sehr großzügig und "urlaubstauglich". Praktische Details wie ein doppelter Ladeboden mit Stauraum für Ladekabel, seitliche Stauräume mit Gummihalterung und eine Durchlademöglichkeit in der Rücksitzbank erhöhen die Alltagstauglichkeit. Ein "Frunk" unter der Fronthaube fehlt jedoch. Zahlreiche Ablageflächen in der Mittelkonsole, darunter eine induktive Ladefläche für Smartphones, runden das durchdachte Innenraumkonzept ab.
Infotainmentsystem
Das Infotainmentsystem des ID.7 Tourer wurde im Vergleich zu früheren ID-Modellen maßgeblich überarbeitet und verbessert. Es basiert auf der aktuellen 5.0-Software und zeichnet sich durch flüssige Abläufe, schnelle Reaktionszeiten und eine intuitivere Bedienung aus. Kernstück ist der große, freistehende 15-Zoll-Touchscreen in der Fahrzeugmitte. Dieser gliedert sich in eine individuell anpassbare Top-Bar für Favoriten, das konfigurierbare Mittelmenü und eine feststehende Bottom-Bar für den direkten Zugriff auf die Klimatisierung. Die Schieberegler für Temperatur und Lautstärke sind nun beleuchtet, was die Bedienung im Dunkeln erleichtert. Ein besonderes Highlight ist das serienmäßige Augmented-Reality-Head-up-Display, das wichtige Fahr- und Navigationsinformationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers auf die Windschutzscheibe projiziert. Dies trägt maßgeblich zur Sicherheit bei, da der Blick auf der Straße bleiben kann. Das kleine Display hinter dem Lenkrad zeigt nur die nötigsten Informationen an. Zur Serienausstattung gehören zudem ein Multifunktionslenkrad, beheizbare Vordersitze, USB-C-Anschlüsse vorn und hinten, App-Connect Wireless für Apple CarPlay und Android Auto, DAB+-Radio, Navigationssystem und der Sprachassistent IDA. Die Sprachsteuerung "Hallo IDA" wurde verbessert und reagiert präzise und zügig auf Befehle. Allerdings gibt es weiterhin Kritikpunkte: Die Klimatisierung ausschließlich über das Touchmenü ist gewöhnungsbedürftig und kann gelegentlich eine "dynamisches Eigenleben entwickeln", wie Tester berichten. Auch die fehlenden physischen Tasten und Drehschalter sowie die zwei Fensterheberknöpfe mit Umschaltfunktion werden bemängelt. Neue digitale Features umfassen die Wellness In-Car App mit Modi wie "Fresh Up" und "Calm Down", die Ambientebeleuchtung (zehn Farben Serie, 30 optional), das Smart Glas-Panoramadach (optional, nicht zum Öffnen) und die Gaming-Plattform "AirConsole", die Spiele während Ladepausen ermöglicht.
Antrieb & Fahrverhalten
Der VW ID.7 Tourer bietet beeindruckende Fahrleistungen und einen hohen Fahrkomfort. Die Basisvariante "Pro" verfügt über einen 210 kW (286 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse mit 545 Nm Drehmoment, der den Spurt von 0 auf 100 km/h in 6,6 Sekunden bewältigt. Der "Pro S" hat dieselbe Leistung, aber eine größere Batterie, während der "GTX" mit elektrischem Allradantrieb, einer Systemleistung von 250 kW (340 PS) und 679 Nm Drehmoment in rasanten 5,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit aller Varianten ist elektronisch auf 180 km/h begrenzt, was als ausreichend flott und im Hinblick auf die Reichweite als "absolut in Ordnung" befunden wird. Das Fahrwerk ist "auffallend gut abgestimmt" und vermittelt "Sicherheit und Dynamik". Im "Comfort"-Modus ist der ID.7 Tourer ein souveräner "Gleiter", der Unebenheiten sanft wegfedert, ohne schwammig zu wirken. Die Progressivlenkung bietet ein direktes Fahrgefühl und trägt zur erstaunlichen Handlichkeit des fast fünf Meter langen Kombis bei, was durch den kleinen Wendekreis von 10,9 Metern (GTX Tourer 12,1 Meter) noch verstärkt wird. Der Fahrdynamikmanager agiert proaktiv und unmerklich, was zu einer hohen Fahrstabilität führt. Besonders die GTX-Varianten profitieren vom variablen Allradantrieb, bei dem der Frontmotor je nach Bedarf zugeschaltet oder komplett entkoppelt werden kann, um den Verbrauch zu optimieren. In den Fahrmodi "Sport" und "Traction" zieht der Allradantrieb förmlich "aus den Kurven heraus" und vermittelt ein Gefühl von maximaler Traktion und Kontrolle, während die Federung selbst bei dynamischer Fahrweise nicht ruckelig eingreift. Die Rekuperation im Sportmodus wird jedoch als sehr stark empfunden, kann aber im adaptiven "Individual"-Modus in fünfzehn Stufen angepasst werden.
Verbrauch & Unterhalt
Der VW ID.7 Tourer überzeugt mit Effizienz. Der "Pro" mit 77-kWh-Batterie erreicht im ADAC Ecotest einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 18,1 kWh/100 km (inklusive Ladeverlusten), was zu einer realistischen Reichweite von 485 Kilometern führt. Die "Pro S"-Variante mit 86-kWh-Batterie bietet sogar Reichweiten von bis zu 690 km (WLTP) und zeigte im ADAC Winter-Reichweitentest über 400 km reale Reichweite (Testverbrauch 20,9 kWh/100 km). Der leistungsstärkere ID.7 GTX Tourer verbraucht im ADAC Ecotest 19,5 kWh/100 km und erzielt eine Reichweite von 475 Kilometern (86-kWh-Batterie). Diese Werte sind für ein Fahrzeug dieser Größe und Leistung "bemerkenswert wenig" und "wirklich prima". Die Ladeleistung ist ebenfalls wettbewerbsfähig: Der "Pro" lädt mit bis zu 175 kW, die Modelle "Pro S" und "GTX" mit bis zu 200 kW. Eine Ladung von 10 auf 80 Prozent dauert unter optimalen Bedingungen etwa 28-30 Minuten. In zehn Minuten können so bis zu 200-236 Kilometer nachgeladen werden. Die Vorkonditionierung der Batterie über das Navigationssystem oder manuell optimiert den Ladevorgang. Ein Manko ist die maximale AC-Ladeleistung von nur 11 kW, die an öffentlichen Wallboxen zu längeren Ladezeiten führt. Eine Wärmepumpe, die im Winter die Reichweite erhöht, kostet bei VW weiterhin extra (ca. 990 Euro), während sie bei vielen Konkurrenten serienmäßig ist. Die Betriebskosten werden als moderat eingeschätzt. Die Anschaffungspreise beginnen bei rund 50.000 bis 60.000 Euro, wobei eine gute Serienausstattung enthalten ist. Im Vergleich zu Premium-Konkurrenten wie BMW i5 Touring ist der ID.7 Tourer preislich oft attraktiver. Volkswagen bietet befristete Rabatte als Ersatz für die wegfallende Umweltprämie an. Die Neuwagengarantie beträgt zwei Jahre, für die Hochvoltbatterie acht Jahre oder 160.000 Kilometer.
Sicherheit & Assistenzsysteme
Der VW ID.7 und seine Tourer-Varianten setzen Maßstäbe in puncto Sicherheit. Als erstes Fahrzeug überhaupt erreichte der ID.7 kürzlich im ADAC-Fahrzeugtest die historische Gesamtnote "Sehr gut" (1,5), mit Bestnoten in den Bereichen Sicherheit (1,1) und aktive Sicherheit – Assistenzsysteme (0,6). Auch im Euro NCAP-Crashtest erhielt er die Höchstwertung von fünf Sternen, mit hervorragendem Insassenschutz für Erwachsene (95 %) und Kinder (88 %). Das Verletzungsrisiko ist durchweg sehr gering bis gering. Der ID.7 Tourer ist serienmäßig mit einer Vielzahl fortschrittlicher Assistenzsysteme ausgestattet:
- Notbremsassistent "Front Assist" mit Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung
- Abbiegebremsfunktion und Ausweichunterstützung
- Ablenkungs- und Müdigkeitserkennung
- Automatische Distanzregelung ACC
- Einparkhilfe mit Rückfahrkamera "Rear View"
- Spurwechsel- und Spurhalteassistent "Lane Assist" und "Side Assist"
- Verkehrszeichenerkennung
- Ausstiegswarner Optional ist das Assistenz-Paket IQ.Drive erhältlich (ca. 1.455 Euro), das den "Travel Assist", "Emergency Assist", den Parkassistenten "Park Assist Pro" (ferngesteuertes Einparken per Smartphone) und die Umgebungsansicht "Area View" umfasst. Kritisiert wird lediglich die hin und wieder fehlerhafte Verkehrszeichenerkennung und der umständliche assistierte Spurwechsel, der nur unter sehr spezifischen Bedingungen funktioniert. Die allgemeine Zuverlässigkeit ist hoch, jedoch gab es vereinzelt Software-Fehlermeldungen und die Spracherkennung IDA hat noch "viel zu lernen". Ein Rückruf wegen fehlerhafter Sitzverschraubung für einige ID.4 und ID.7 Modelle wurde im Juni 2024 bekannt.
Fazit
Der Volkswagen ID.7 Tourer, insbesondere in seinen Varianten Pro, Pro S und GTX, stellt eine bemerkenswerte Weiterentwicklung in Volkswagens Elektro-Portfolio dar und übertrifft die Erwartungen an ein Top-Modell. Er kombiniert ein großzügiges Raumangebot, hohen Komfort und Langstreckentauglichkeit mit dynamischen Fahreigenschaften und einer beeindruckenden Sicherheit. Der ADAC-Test attestiert dem Fahrzeug eine "sehr gute" Gesamtnote (1,5), was seine umfassenden Qualitäten unterstreicht. Während das Infotainmentsystem maßgeblich verbessert wurde, bleiben die rein digitale Klimabedienung und die begrenzte AC-Ladeleistung kleine Schwachpunkte. Dennoch liefert der ID.7 Tourer ein überzeugendes Gesamtpaket, das ihn zu einer attraktiven Option in der oberen Mittelklasse der Elektro-Kombis macht. Insbesondere die GTX-Modelle bedienen den Wunsch nach mehr Performance und Fahrdynamik und bieten eine spannende Alternative für anspruchsvolle Fahrer. Der ID.7 Tourer ist somit nicht nur ein Nachfolger des Passat, sondern ein Vorreiter für Volkswagens elektrische Zukunft.