EinleitungDer Suzuki Swift präsentiert sich in seiner siebten Generation als konsequente Weiterentwicklung. Er bleibt ein kompakter und preislich attraktiver Kleinwagen, der sich bewusst gegen den Trend zu immer größeren und teureren Fahrzeugen positioniert. Trotz eines Einstiegspreises unter 20.000 Euro punktet der Swift mit einer umfangreichen Serienausstattung, zeigt jedoch, wie der ADAC und Auto Bild feststellen, deutliche Schwächen insbesondere beim Bremsverhalten. Mit seinem Wiedererkennungswert und Fokus auf Effizienz passt er gut in die aktuelle Zeit.
Design & VerarbeitungOptisch bleibt der Suzuki Swift seiner Linie treu und ist sofort als Swift erkennbar. Markante Neuerungen sind der Kühlergrill in Klavierlackoptik und die L-förmigen Tagfahrleuchten der serienmäßigen LED-Scheinwerfer. Die zuvor versteckten Griffe der Fondtüren sind nun gut sichtbar auf dem Türblech platziert. Das Heck ziert dreidimensionale Leuchten und ein breiter Stoßfänger. Im Innenraum dominieren einfache, aber ordentlich verarbeitete Kunststoffe, die als „kratzempfindliches Hartplastik“ beschrieben werden. Trotzdem wirkt das Cockpit in einem fröhlichen Zweifarben-Look durchaus charmant und aufgeräumt.
Innenraum & KomfortVorn bietet der Swift überraschend viel Platz für Personen bis zu einer Größe von 1,90 Metern. Die Kopffreiheit ist sogar für größere Insassen ausreichend. Die Innenbreite ist kleinwagentypisch. Im Fond wird es eng; die Beinfreiheit reicht für Personen bis etwa 1,75 Meter, und das Verstauen großer Schuhe unter den Vordersitzen ist schwierig. Die Kopffreiheit im Fond genügt bis etwa 1,90 Meter.Der Kofferraum ist mit 275 Litern (bis zur Abdeckung) bzw. 350 Litern (dachhoch) eher knapp bemessen. Umgeklappte Rücksitzlehnen ergeben bis zu 1030 Liter Ladevolumen, wobei ein Absatz am Kofferraumboden und eine hohe Ladekante die Variabilität einschränken. Die serienmäßige Rückfahrkamera wird gelobt, die großen Fensterflächen verbessern die Rundumsicht.Der Fahrkomfort wird im Allgemeinen als ordentlich empfunden, wobei Einzelhindernisse gut geschluckt werden. Auf der Autobahn fehlt es dem Swift jedoch an Souveränität, und das Innengeräusch bei höheren Geschwindigkeiten ist mit 71,1 dB(A) im ADAC Test als hoch beschrieben.
InfotainmentsystemDer 9-Zoll-Touchscreen ist hoch platziert, dem Fahrer zugewandt und reagiert spontan. Allerdings ist das Display schlecht entspiegelt, und es fehlen klassische Drehregler für die Lautstärke oder den Kartenzoom. Die Navigation wird als „Lotsen-Grundversorgung“ beschrieben; die Zielführung via Smartphone (Apple CarPlay/Android Auto, auch kabellos serienmäßig) wird oft als bessere Alternative empfohlen. Die Bedienung der Fahrzeugeinstellungen über einen schlecht erreichbaren Wählknopf im Kombiinstrument während der Fahrt wird als umständlich und ablenkend kritisiert. Positiv hervorzuheben sind ausreichend USB-Anschlüsse ab der Ausstattung Comfort und eine einfache Klimabedienung mit Kippschaltern. Die Suzuki-Connect-App bietet Zusatzfunktionen wie Fahrzeugstandort und Wartungsinformationen.
Antrieb & FahrverhaltenDer Suzuki Swift wird von einem neuen 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor mit 61 kW (82 PS) und 112 Nm Drehmoment angetrieben, der ohne Turbounterstützung auskommt und von einem 12-Volt-Mildhybridsystem unterstützt wird. Dieses System wandelt beim Bremsen kinetische Energie um und speichert sie. Für flottes Vorankommen muss der Sauger auf hohe Drehzahlen gebracht werden, was ihn als „brummig“ und mit „mäßiger Laufkultur“ beschreibt. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert laut Auto Bild 11,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 165 km/h. Diese Werte sind für heutige Verhältnisse akzeptabel, aber nicht sportlich.Die Kraftübertragung erfolgt über ein gut gestuftes Fünfgang-Schaltgetriebe oder optional über ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe. Das optionale Allradsystem „Allgrip“ schaltet sich bei Traktionsverlust automatisch zu, was einzigartig in dieser Klasse ist.Das Fahrwerk wird als ausgewogen, sicher und gutmütig beschrieben. Der Swift fährt sauber geradeaus und lässt sich nicht leicht durch Spurrinnen aus der Ruhe bringen. Im ADAC Ausweichtest schneidet der Kleinwagen gut ab, da das ESP bei abrupten Lenkmanövern früh und harsch eingreift.Die Servolenkung wird als durchschnittlich beurteilt, präzise, aber synthetisch und entkoppelt im Lenkgefühl.Der größte Kritikpunkt ist der Bremsweg: 40,1 Meter aus 100 km/h (ADAC) bzw. bis zu 42,7 Meter bei warmer Bremsanlage (Auto Bild) sind als nicht mehr zeitgemäß und inakzeptabel lang deklariert. Ein Vergleich zum VW Polo, der 34 Meter benötigt, unterstreicht dieses Sicherheitsdefizit.
Verbrauch & UnterhaltDer Suzuki Swift ist äußerst sparsam im Verbrauch. Suzuki gibt einen WLTP-Verbrauch von 4,4 Litern auf 100 km an, der im Auto Bild Test bestätigt wurde. Der ADAC Ecotest ermittelte 4,8 Liter pro 100 km, was immer noch sehr niedrig ist und das Vierzylinder-Vorgängermodell unterbietet. Dank geringer Schadstoffanteile im Abgas nur knapp am fünften ADAC Ecotest Stern vorbei.Der Swift ist günstig in der Anschaffung (ab 18.900 Euro) und verspricht Wertstabilität. Wartungsintervalle liegen bei einem Jahr oder 20.000 km. Suzuki bietet 3 Jahre Garantie bis 100.000 km, erweiterbar auf 5 Jahre/150.000 km und einen europaweiten Mobilitätsservice. Leasingoptionen können den Swift mit Preisen unter 100 Euro/Monat sehr attraktiv machen.
Sicherheit & AssistenzsystemeDer Swift überzeugt mit einem umfangreichen serienmäßigen Arsenal an Assistenzsystemen, das oft selbst in Premiummodellen Aufpreis kostet. Dazu gehören:
- Notbremssystem
- Spurassistent
- Verkehrszeichenerkennung
- Adaptive Geschwindigkeitsregelung
- Spurwechselassistent mit Querverkehrerkennung
- Müdigkeitswarner
- Direktes ReifendruckkontrollsystemZusätzlich gibt es eine Fahrerüberwachung. Als störend empfunden wird der gesetzlich vorgeschriebene Geschwindigkeitswarner, der nur über einen schlecht erreichbaren Knopf im Kombiinstrument deaktiviert werden kann und während der Fahrt die Ablenkung erhöht. Im ADAC Testergebnis erreicht der Swift die Note 2,7 (befriedigend), wobei die Sicherheit mit 2,7 („gut“) doppelt gewertet wird.