Einleitung

Der Skoda Elroq positioniert sich als kompakter Elektro-SUV im hart umkämpften Markt. Basierend auf dem bewährten MEB-Baukasten des VW-Konzerns, überzeugt er durch eine Kombination aus Alltagstauglichkeit, cleveren Detaillösungen und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Er wird oft als rein elektrische Alternative zum Skoda Karoq gesehen und etablierte sich schnell unter den beliebtesten E-Autos in Deutschland, obwohl er nicht besonders innovativ ist.

Design & Verarbeitung

Optisch prägt den Elroq eine schmale LED-Tagfahrlichtleiste über die gesamte Fronthaube. Die Hauptscheinwerfer sind darunter seitlich angeordnet. Von der Seite ähnelt er einem geschrumpften Enyaq, ergänzt durch markante graue Kunststoffplanken an den Radhäusern und Türen. Im Innenraum dominieren Funktionalität und durchdachte Details. Das Design ist eher konservativ, was angesichts umständlicher Touch-Bedienungen bei anderen Herstellern positiv bewertet wird. Die Materialanmutung im Testwagen (Sportline) ist hochwertig mit beledertem Armaturenbrett und weichen Oberflächen, auch wenn einzelne Details wie das Handschuhfach aus Hartplastik bestehen können.

Innenraum & Komfort

Mit 4,49 Metern Länge und einem Radstand von 2,77 Metern bietet der Elroq trotz seiner Kompaktheit ein großzügiges Raumangebot. Sowohl vorne (1.056 mm Kopffreiheit) als auch hinten (990 mm Kopffreiheit) finden auch großgewachsene Personen ausreichend Platz. Der Einstieg ist dank großer Türöffnungen bequem. Das Kofferraumvolumen beträgt laut Hersteller 470 Liter, nach ADAC-Messung 365 Liter (bis 1.580 Liter bei umgelegter Rückbank). Ein kleiner Nachteil ist, dass die umgeklappte Rückbank keine ebene Ladefläche bildet und eine Stufe entsteht. Die Ladekante ist mit 69 cm recht hoch. Praktische Simply-Clever-Features wie der Regenschirm in der Tür, großzügige Ablagen mit Filzauskleidung, ein Ladekabelnetz unter der Hutablage und ein Mini-Staufach tragen zur Alltagstauglichkeit bei. Das optionale adaptive DCC-Fahrwerk lässt sich in 15 Stufen einstellen. Es schluckt Unebenheiten souverän und sorgt für hohen Federungskomfort, lediglich die optionalen 21-Zoll-Räder können den Abrollkomfort auf Querfugen leicht mindern. Auch die Geräuschdämmung auf der Autobahn überzeugt.

Infotainmentsystem

Das Cockpit ist klar strukturiert, mit einem serienmäßigen 13-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem im Zentrum. Das digitale Kombiinstrument hinter dem Lenkrad ist vergleichsweise klein (5 Zoll), kann aber durch ein Head-up-Display (optional, oft im Paket) ergänzt werden. Die Bedienung an sich geht flüssig von der Hand, der Touchscreen reagiert zügig und bietet eine gute Kameraauflösung. Auch die kabellose Einbindung von Android Auto und Apple CarPlay funktioniert reibungslos. Positiv sind physische Tasten für wichtige Funktionen und Direktwahltasten unter dem Display. Kritisiert werden allerdings die Touch-Slider für die Lautstärke und Klimasteuerung, die als unpraktisch und haptisch unzureichend empfunden werden. Das Navigationssystem arbeitet schnell, auch offline, und integriert die Ladestopp-Planung mit detaillierten Informationen.

Antrieb & Fahrverhalten

Der Skoda Elroq basiert auf der MEB-Plattform und ist zunächst mit Hinterradantrieb erhältlich. Die Einstiegsversion Elroq 50 leistet 125 kW (170 PS) und beschleunigt in rund 9,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h (Höchstgeschwindigkeit 160 km/h). Die Topversion Elroq 85 bietet 210 kW (286 PS) und stemmt 545 Nm Drehmoment, was einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 6,6 bis 6,7 Sekunden ermöglicht und eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h erreicht. Ein Allrad- und RS-Modell sind für die Zukunft angekündigt. Trotz der Leistung bevorzugt der Elroq eine entspannte Gangart und ist auf Fahrsicherheit getrimmt. Das Fahrverhalten ist neutral bis leicht untersteuernd, mit frühem, kaum spürbarem ESP-Eingriff. Der Wendekreis ist mit 9,3 bis 10,2 Metern sehr klein. Die Bremsen (Scheiben vorne, Trommeln hinten) haben anfänglich eine gewöhnungsbedürftige Dosierbarkeit, aber einen guten Bremsweg von 33,4 bis 34,3 Metern aus 100 km/h.

Verbrauch & Unterhalt

Die Reichweite des Elroq variiert je nach Batteriekapazität. Der Elroq 50 (52 kWh netto) bietet eine WLTP-Reichweite von 366 bis 375 km, während der Elroq 85 (77 kWh netto) bis zu 580 km (WLTP) schafft. Im ADAC Ecotest erzielte der Elroq 85 eine gute Reichweite von 475 km bei einem Verbrauch von 18,2 kWh/100 km (inkl. Ladeverluste). Im Realverbrauch können bei sportlicher Fahrweise auch 25 kWh/100 km erreicht werden, was die Reichweite auf rund 333 km reduziert. Die Ladeleistung beträgt bis zu 145 kW (Elroq 50) bzw. 175 kW (Elroq 85), wobei der ADAC kurzzeitig bis zu 180 kW gemessen hat. Eine Ladung von 10 auf 80 Prozent dauert 26 bis 28 Minuten. Die Traktionsbatterie lässt sich für beschleunigte Ladevorgänge vorkonditionieren. Die Effizienz wird durch einen sehr guten cW-Wert von 0,26 und die Nutzung der Rekuperation (drei Stufen plus Segeln) unterstützt. Preislich startet der Elroq 50 bei 33.900 Euro, die Topversion Elroq 85 bei 43.900 Euro. Einzelne Optionen sind oft nur in teuren Paketen verfügbar, was den Gesamtpreis schnell in die Höhe treiben kann. Die Anhängelast von 1.000 kg kann für einige zu gering sein, während Dach- und Stützlast (75 kg) den Transport von E-Bikes ermöglichen.

Sicherheit & Assistenzsysteme

Eine offizielle Euro-NCAP-Testbewertung für den Skoda Elroq liegt noch nicht vor. Er ist jedoch mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet, deren Umfang stark von der gewählten Ausstattungsvariante abhängt. Serienmäßig sind im Elroq 50 Tour Systeme wie Regensensor, Fahrlichtassistent, Geschwindigkeitsregelanlage, Frontassistent mit Notbremsfunktion und Spurhalteassistent (Lane Assist) enthalten. Höherwertige Varianten wie der Elroq 85 bieten zusätzliche Features wie Parksensoren vorne und optional intelligente Parkassistenten, ferngesteuertes Parken und den Travel Assist (mit adaptiver Abstandsregelung, Stau- und Notfallassistenz). Die First Edition beinhaltet bereits den Fernlichtassistenten und eine 360-Grad-Umgebungskamera. Der Travel Assist unterstützt zuverlässig, auch wenn die Erkennung von Tempolimits und Fahrerhänden am Lenkrad nicht immer perfekt ist. Die allgemeine Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen wird aufgrund weniger beweglicher Teile als Vorteil gesehen. Skoda bietet eine 24-monatige Fahrzeuggarantie ohne Laufleistungsbegrenzung, 36 Monate Lackgarantie und 12 Jahre Garantie gegen Durchrostung.

Fazit

Der Skoda Elroq ist ein überzeugendes Elektro-SUV, das vor allem im Alltag punktet. Er bietet ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und überzeugt mit einem cleveren Raumkonzept und vielen praktischen Simply-Clever-Details, die den Alltag erleichtern. Das komfortable Fahrwerk, die gute Reichweite und die schnelle Lademöglichkeit machen ihn langstreckentauglich. Kleine Kritikpunkte sind die wenig intuitiven Touch-Slider für die Klimabedienung, der fehlende Frunk und die teils paketgebundene Sonderausstattung, die den Preis schnell erhöhen kann. Trotz dieser Kleinigkeiten wird der Elroq als gelungenes Fahrzeug wahrgenommen und vom ADAC mit der Top-Note 1,6 als bestes Elektroauto der unteren Mittelklasse bewertet. Er ist somit eine attraktive Wahl für alle, die einen bezahlbaren, praktischen und sicheren Elektro-SUV suchen.